Ablasshandel

Die Kirchensteuer in dem Beutel klingt, deine Seele sich zum Himmel schwingt. Die Kirchen verhalten sich wie im Mittelalter ohne Geld keine Beichte ohne Beichte keine VErgebung ohne Vergebung kein Himmel ohne Himmel die Hölle. So etwas verlogenes habe ich noch selten erlebt.

Doch wie sagt ein Sprichwort: Man trifft sich immer zweimal. Ich bin gespannt wo ich sie mal antreffe, die Pfarrer, die Bischöffe und die Päpste. Im Himmel oder in der Hölle.

 

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intensiver Umbruch Wochenbrief KW 38 2012

Liebe Kunden/innen

Der Herbst hat sich heute von seiner ersten unfreundlichen Seite gezeigt. Die, wenn auch dünne Eisschicht auf den Pützen heute morgen, zeigte an, daß die Temperatur heute Nacht schon unter dem Gefrierpunkt lag. Passiert ist aber noch nichts, denn die meisten Kulturen vertragen leichte Nachtfröste problemlos. Aber, der Sommer ist nun definitiv zu Ende.
Auf unseren Feldern treffen wir die ersten Vorbereitungen für die Herbstaussaat des Wintergetreides, wie Winterweizen und Roggen. Winterweizen säen wir nach einjährigem Klee. Der Kleeumbruch erfordert eine etwas intensivere Bodenbearbeitung als wir sie sonst üblicherweise durchführen, denn die Kleepflanzen haben eine hervorragende Regenerationsfähigkeit. Man muss die Pflanzen intensiv zerkleinern und am Besten, wenn das Wetter entsprechend trocken bleibt, austrocknen, denn sonst wachsen sie einfach weiter und stehen  zum einen in Konkurrenz um die Nährstoffe und um Wasser und Licht mit den Getreidepflanzen und zum anderen stört durchwachsender Klee bei der Getreideernte, da seine noch unreifen grünen Samen noch sehr feucht sind.

Nächste Woche ernten wir Lauch, Freilandpaprika, die letzten Buschbohnen und den voraussichtlich letzten Zuckermais in diesem Jahr, Tomaten und Petersilie.

Am Samstag den 29.09. laden wir Sie ab 11 Uhr zu unserem Hofinfotag ein. Wir zeigen Ihnen unsere Gewächshäuser, unsere Felder und die Freilandgeflügelhaltung.
Für Ihre Kinder haben wir extra für diesen Termin Schnitzkürbisse angepflanzt und auch schon geerntet.

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Endlich Regen Wochenbrief KW 37 2012

Endlich Regen. In unserer Gegend war es kleinräumig in den  letzten acht Wochen sehr trocken. Darunter haben unsere Freilandkulturen, insbesondere der Paprika, sehr gelitten. Doch insgesamt, wenn man das Glück und das Pech sich gegenüberstellt und dann das Pech vom Glück abzieht, dann stellt man fest: es war bis jetzt ein gutes Jahr für die Landwirtschaft und den Gemüsebau. Nun denn, wir haben noch fast vier Monate bis zum Jahresende, aber die meisten Kulturen sind geerntet und die Kulturen die noch draußen auf den Feldern stehen, sehen sehr gut aus und versprechen noch eine gute Ernte. Zur Ernte stehen noch an, Lauch, Möhren, Pastinaken, Wurzelpetersilie, Sellerie, Kohl und Zuckermais. Bis Mitte Oktober, und sollte es einen goldenen Oktober geben können sogar noch bis Ende Oktober, Salate, Fenchel, und Kohlrabi aus dem Feiland geerntet werden.

Nächste Woche packen wir Sweet Dumpling in die Gemüsekisten. Das ist ein kleiner handlicher etwa faustgroßer Kürbis der nussig schmeckt.

Wir haben noch immer einen Tomatenüberschuss, deshalb können Sie voraussichtlich auch noch nächste Woche Einkochtomaten bestellen. In die Gemüsekiste packen wir in der nächsten Woche Sweet-Dumpling. Das ist  ein kleiner exzellent leicht nach Marroni schmeckender Kürbis. Sie können ihn zubereiten wie Hokkaidokürbis, also als Suppe oder als Gemüsebeilage und Sie können ihn auch roh geraspelt als Salat geniesen. Dazu ernten wir Zuckermais, Gewächshauspaprika Tomaten und Basilikum.

Hof-Infotag
Am Samstag 29. September findet der zweite Hof-Infotag statt.
Beginn um 11 Uhr. Wir stellen Ihnen unseren Hof vor bei Gewächshausführungen und Felderrundfahrten. Sie können an diesem
Tag erfahren wo das gute Rind- und Schweinefleisch herkommt oder wer die schmackhaften Eier liefert. Andreas Bezler wird hier sein und eine Apfelverkostung anbieten. Der Imker Erich Schilling ist vertreten
mit einer Honigauswahl und es wird Brot von der Bäckerei Schaefer zum Probieren geben. Für die kleinen Besucher gibt es das beliebte
Kürbisaushöhlen, die mit nach hause genommen werden können.

Bildergalerie, Bildergalerie
Im Vorfeld können alle die möchten zum Thema Herbst, Ernte, Kürbis, Gemüsekiste ein Bild malen, und dieses Bild in die leere Gemüsekiste legen die an uns zurückgeschickt wird. Wir gestalten mit
Diesen Bildern eine Galerie am Hof-Infotag.

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Wie billig darf Bio sein

„Wie billig darf Bio sein“, war die Überschrift einer Reportage am Montag Abend im ersten deutschen Fernsehen (ARD). In dieser Sendung wurden Missstände insbesondere in der Tierhaltung in ökologisch wirtschaftenden Betrieben aufgezeigt.
Wenn etwas billig ist, bzw. zu billig ist geht das immer auf Kosten von Dritten. Obwohl das jeder weiß, verdrängen es fast alle. Es geht eben nicht für 5 € ein T-Shirt zu fertigen, genauso wenig geht es für 30 Cent einen Bund Radieschen zu verkaufen, es sei denn die osteuropäischen Mitarbeiter arbeiten im Akkord für 5 Cent pro Bund. (150 Bund in der Stunde schafft man in der ersten Stunde, aber nicht in jeder Stunde des Tages) Mögen in der pflanzlichen Erzeugung noch Potentiale stecken ökologisch erzeugte Produkte noch etwas günstiger zu erzeugen, ist dies in der Tierhaltung ausschließlich auf Kosten der Tiere möglich. Man kann zum Beispiel bei Legehennen anstatt 3000er Einheiten,  wie sie bei Bioland vorgeschrieben sind, 10.000er Einheiten halten, anstatt 6 kann man 7 oder auch 8 Hennen/m² halten, anstatt 95% Biofutter nur 90% verwenden, anstatt regionales oder eigenes Getreide billiges Getreide aus Osteuropa als Futter zukaufen, anstatt Jungtiere aus ökologischer Herkunft solche aus konventioneller Aufzucht verwenden. Wenn jede dieser einzelnen Maßnahmen nur 1 Cent Kosten einspart, ist das Ei eben am Schluss 8 bis 10 Cent billiger.
Bei Mastgeflügel und Schweinen lassen sich ähnliche Berechnungen durchführen. Dieser Druck auf die Preise kommt natürlich von der konventionellen Tierhaltung. Dort stoßen wir heute in Größenordnungen vor, die man selbst bis vor kurzer Zeit noch nicht für möglich gehalten hat. So werden in den ostdeutschen Bundesländer zur Zeit Schweinemastanlagen mit mehreren 10 000 Mastplätzen geplant. In diese Richtung will der Lebensmitteleinzelhandel die Biobetriebe auch schieben. Billige, große und gut händelbare Einheiten.
So kennt er es und so will er es auch in Bio. Doch so geht es nicht in Bio. Zurück zum Anfang: Bio, insbesondere Biofleisch kann nie billig sein. Biofleisch wird immer ein Luxus bleiben, den man, wenn man ihn will, sich leisten wollen muss.

Diese Woche gab und gibt es die letzten Landgurken aus unseren Gewächshäusern. Die Spinnmilben, die Läuse und der Mehltau haben letztendlich doch die Schlacht gewonnen. Nicht desto Trotz war es für uns ein sehr gutes Gurkenjahr mit einem hervorragenden Ertrag. Am Dienstag dieser Woche schnitten wir die Gurken vom Haltedraht ab, zerkleinerten sie mit einer Maschine und frästen sie anschließend in den Boden ein. So gesehen haben Läuse und Spinnmilben nun doch verloren. Heute am Donnerstag pflanzen wir in das Gurkenhaus schon wieder Postelein, Winterkresse und Hirschhornwegerich. Alle drei Pflanzenarten sollten, wenn wir keinen zu harten Fröste bekommen den Winter überdauern und können dann mehrmalig  bis ins Frühjahr hinein geschnitten werden. Draußen auf unseren Feldern säen wir diese Woche die letzen Felder mit Gründüngung  ein und beenden voraussichtlich auch die Kürbisernte.

Am Samstag 29. Sept. ab 11 Uhr findet wieder unser
Hof-Infotag statt.
Michael Braun

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Urlaub für die Felder Wochenbrief KW 35 2012

Während die meisten unserer Kunden diese oder nächste Woche wieder aus dem Urlaub zurückkommen, schicken wir ein Teil unserer Felder für ein bis zwei Jahre in die Ferien zur Erholung.  Wenn sie sich in einen Acker hineindenken, können sie sich vielleicht vorstellen wie anstrengend es für solch ein Feld ist, jedes Jahr hohe Erträge aus Boden, Licht, Nährstoffe und Wasser zu produzieren. Dazu kommt die Belastung, verursacht durch die Bodenbearbeitung, die Saat, die Pflege der Kulturen und durch die Ernte. Nach drei bis vier Jahren gönnen wir deshalb unseren Feldern eine Auszeit. Hierzu säen wir jetzt im Spätsommer ein Kleegrasgemenge auf die dafür vorgesehenen Felder. Das Kleegrasgemenge besteht aus Rotklee, Weißklee und verschiedenen Gräsern. In der Regel verbleibt ein solches Gemenge  ein bis zwei Jahre auf dem Feld. Während dieser Zeit findet keine Bodenbearbeitung statt, und auch der Kleegrasaufwuchs bleibt als Dünger nach dem Mähen auf dem Feld.  Durch die lange Bodenruhe kann sich der Boden in seinem Gefüge mit der Hilfe der Wurzeln des Kleegrasgemenges wieder stabilisieren. Das bedeutet, er wird widerstandsfähiger gegen Wind- und Wassererosion, und belastbarer für die doch sehr schweren Maschinen. Durch die zwei bis viermalige Mad im Jahr werden außerdem die Wurzelunkräuter wie Quecke, Ampfer und Distel zurückgedrängt und es reichern sich für die Folgekulturen Nährstoffe im Boden an. Insbesondere der Klee, als Leguminose ist hier ein wichtiger Baustein, denn die sogenannten Leguminosen haben die Fähigkeit, da sie in Symbiose mit Knöllchenbakterien leben, den Stickstoff aus der Luft pflanzenverfügbar zu machen. Wir Biobetriebe holen unseren Stickstoff aus der Luft und nicht aus dem Sack.

Nach ein bis zwei Jahren werden die Kleegrasfelder im Herbst umgebrochen. Nach dem Umbruch wird dann in der Regel das Feld mit Winterweizen bestellt. Dieser Umbruch darf nicht zu früh im Jahr erfolgen da ansonsten die Gefahr besteht, daß durch die Mineralisierung der organischen Substanz durch Bodenbakterien, zuviel wasserlösliche Nährstoffe im Boden vorhanden sind, die die Weizenpflänzchen nicht vollständig verwerten können. Diese ungenutzten Nährstoffe würden nämlich  dann durch Regen in das Grundwasser ausgeschwemmt und trügen somit zur Nitratbelastung des Grundwassers bei.

 

Auf unseren Feldern ernten wir diese Woche unsere Hokkaidokürbisse. Nächste Woche folgen dann die Butternutkürbisse, die Sweet-dumpling Kürbisse, die Ufokürbisse und zum Schluss kommen die Blau-günen Hokkaidos vom Feld.

Nächste Woche packen wir Rondinis in die Gemüsekisten. Das sind kleine, im Durchmesser etwa 10cm dicke Kürbisse mit einer sehr harten Schale. Bitte versuchen Sie nicht die Kürbisse zu schälen. Das geht nicht nur schief, sondern es endet auch in den meisten Fällen blutig. Am einfachsten bereiten die diese Rondinis folgendermaßen zu. Kochen Sie sie ganz einfach ca. 20 bis 30  min. in sprudelndem Wasser. Anschließen halbieren Sie sie, entfernen das Kernhaus und besteichen die Hälften mit Kräuterbutter und etwas Salz. Erwähnen will ich hier noch, daß es ganz wichtig ist, die Kürbisse vor dem Kochen mit einer Stricknadel anzustechen. Wird das nicht gemacht, explodieren Ihnen die Rondinis, wenn Sie Glück haben im Topf und wenn Sie Pech haben beim Halbieren in der Hand. Das mindert die Freude am Genuss dann doch erheblich.

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Wochenbrief KW 34 2012

Am liebsten hätten wir Temperaturen zwischen 20 und 25°C, dazu jede zweite Nacht einen leichten Landregen, und eine leichten Wind aus Süd bis Süd-West.  Was wir nicht brauchen können sind Temperaturen nahe der 40°C, so wie wir sie über das Wochenende bis Mitte dieser Woche hatten. Bei diesen Temperaturen kochen die Tomaten in den Gewächshäusern. (Daher auch der Name „Einkochtomaten“) Selbst so hartnäckige Kreaturen wie Laus und Spinnmilbe stellen bei diesen Temperaturen Ihren Stoffwechsel ein und verfallen in einen Sommerhitzeschlaf, von dem sie aber leider ruckzuck wiedererwachen wenn die Temperaturen auf erträgliche Werte gefallen sind.

Die kleine Hitzewelle hat unseren Kulturen zum Glück bisher nur wenig Schaden zugefügt. Tomaten die schon reif waren wurden etwas reifer und weicher, die Gurken sowieso kurz davor geräumt zu werden,  die Kräuter konnten wir durch beregnen kühl und feucht halten und die Paprikas in den Gewächshäusern sind so stark belaubt daß sie keinen Sonnenbrand bekamen.

Die Paprikas im Freiland haben hier schon eher gelitten. Sie merken und sehen das an den Papierdünnen dunklen Flecken auf den Paprikas. Das ist Sonnenbrand am Paprika. Weniger schlimm ist die Hitze für Zuckermais und unser Wurzelgemüse, denn noch haben die Böden genügend Wasservorräte für die nächsten Tage. Gut tut die Wärme den Kürbissen, denn nun können sie schnell und zügig abreifen, was für die Haltbarkeit im Lager sehr wichtig ist. Die Kürbisse lagern wir nach der Ernte in einem unserer Gewächshäuser bis zum ersten Frost. Wir versuchen hierbei in den Gewächshäusern Temperaturen zwischen 35 und 45°C zu erreichen. Denn je schneller die Kürbisse abtrocknen, je schneller verschließt und verkorkt sich die Ernteschnittstelle und auch kleine, durch die Ernte verursachte, Wunden. Sollten Sie eigene Kürbisse im Garten haben, halten diese am Besten wenn Sie sie auf der Fensterbank über der Heizung lagern. Je nach Sorte ist das auch mehr oder weniger dekorativ.

 

Bitte beachten Sie, daß bedingt durch Ferien und Urlaub, wir zur Zeit relativ viele Aushilfen als Fahrer beschäftigen. Daher ist es durchaus möglich, daß Sie Ihre Lieferung nicht immer zu der von Ihnen gewohnten Tageszeit erhalten.

 

Am 29. September 2012 laden wir Sie zu unserem 2. Hofinfotag  in diesem Jahr ein. Hier zeigen wir Ihnen wie das wächst was Sie essen.

 

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Wenn der Berg auf das Tal trifft. Wochenbrief KW 33 2012

Zugegeben, wenn wir keinen eigenen Anbau hätten, wäre vielleicht manchmal die Gemüsekiste etwas abwechslungsreicher bzw. vielseitiger, da wir keine Rücksicht auf das Wachstumsverhalten unseres Gemüses nehmen müssten. Es ist zur Zeit, jetzt im Sommer, eben so daß es viel Paprika, Tomaten, Landgurken, Zucchini, Stangenbohnen und Zuckermais gibt. All diese Kulturen kann man im Gegensatz zu z.B. Kürbis, Lauch oder Wurzelgemüse wie Möhren, Petersilienwurzel und Pastinaken, nicht hinhalten. Ein Zuckermais der zu spät geerntet wird ist trocken und fad, die Tomate wird weich und matschig, die Zucchini zu groß, der Paprika bekommt Sonnenflecken und die Stangenbohnen werden zäh.
Zusätzlich zu dem üppigen Wachstum in den Gewächshäusern und auf den Feldern im Freiland kommt hinzu, daß jetzt in den Sommerferien 40% unserer Kunden im Urlaub sind. Hier trifft sich der Berg mit dem Tal.
Alle Daheimgebliebenen dürfen sich aber über zur Zeit sehr günstige Preise für unsere Produkte freuen. Nächste Woche senken wir den Preis für den Zuckermais und bieten Ihnen Einkochtomaten im 5 kg Gebinde an. Die Einkochtomaten kosten nur 0,95€/kg. Eine freudige Nachricht habe ich allerdings  für alle die Stangenbohnenmüde wurden. Die Stangenbohnensaison bei uns ist zu Ende und der nächste Satz Buschbohnen dauert noch ein wenig bis er Erntereif ist. Auch unsere Gurken werden wir voraussichtlich nächste Woche zum letzten mal beernten, denn er Mehltau hat ihnen in den letzten Tagen sehr zugesetzt. Vielleicht halten sie aber noch eine Woche zusätzlich durch.

Nächste Woche ernten wir für Sie: Fenchel, Bundzwiebel, Zuckermais, Freilandpaprika gelb, Tomaten, Landgurken, Kräuter, Lauch, rote Beete und Kürbisse.

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Ampfer Distel und Co, das Böse ist überall Wochenbrief KW 32 2012

Obwohl wir wegen der Sommerferien zur Zeit sehr wenige Auslieferungen haben, geht uns trotzdem die Arbeit nicht aus. Auf den Feldern ist die Getreideernte abgeschlossen. Jetzt müssen wir zügig die Böden bearbeiten, Denn jetzt im Sommer ist der einzige Zeitraum in welchem wir die Wurzelunkräuter einigermaßen wirkungsvoll bekämpfen können. Das sind vor allem, Ackerwinde, Distel, Ampfer und Quecke. Durch mehrmaliges bearbeiten der Böden in unterschiedlichen Tiefen werden die Wurzeln dieser Pflanzen an die Erdoberfläche gekämmt. Bei trockenem heißem Wetter vertrocknen die Wurzeln. Das klappt bei Winde, Quecke und Ampfer ganz gut, die Disteln allerdings können aus den Restwurzeln, die immer noch in 30 bis 40 cm Tiefe im Boden verbleiben, immer wieder neue Pflanzen bilden, sofern sie genügend Reservestoffe eingelagert haben. Im konventionellen Anbau wird zum Teil ganz auf die Bodenbearbeitung verzichtet, oder sie wird nur sehr reduziert durchgeführt. Hier werden die Unkräuter mit einem Totalherbizid bekämpft. Der Verzicht auf die Bodenbearbeitung bzw die Reduktion derselbigen hat für den Boden durchaus auch Vorteile bezüglich des Humusaufbaues und der Erosion. Allerdings werden diese Vorteile erkauft durch einen wie oben erwähnten erhöhten Verbrauch von Herbiziden. Zusätzlich erhöht sich der Besatz von Schnecken und Mäusen erheblich, so daß auch hier zusätzlich ein hoher Aufwand von  Molluskiziden (Gift gegen Schnecken) und Rodentiziden (Gift gegen Nagetiere) zu verzeichnen ist.

 

In unseren Gewächshäusern macht sich langsam, wie schon erwartet, aber auch beschleunigt durch die feuchtwarme Witterung mit den dann noch zusätzlich kalten Nächten,  in den Gurken der Mehltau breit. Noch ein bis zwei Wochen können wir voraussichtlich Gurken ernten. Die darauffolgende Kultur steht aber schon bereit. Nach den Gurken wird Endivie gepflanzt, der dann voraussichtlich Ende September bis Mitte Oktober zur Ernte ansteht. Auf Endivie folgt Feldsalat für einen Erntetermin Weihnachten 2012. Und schon ist das Jahr fast wieder vorüber.

 

Nächste Woche ernten wir die letzten Stangenbohnen. Buschbohnen gibt es aber voraussichtlich noch genügend bis Ende September. Bei unseren Tomaten zeichnet sich ab Mitte nächster Woche ein Überhang ab, so daß wir voraussichtlich ab diesem Zeitpunkt wieder mal Einkochtomaten anbieten können. Aus dem Freiland ernten wir nächste Woche sehr schönen hellgelben spitzen Paprika.

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Biogas ist eine Steinzeittechologie

Diese Woche werden wir mit unserer Getreideernte fertig. Trotz einiger Schauer die immer wieder für Unterbrechungen sorgten war das Erntewetter für das Getreide in diesem Jahr sehr gut. Alle Partien konnten wir trocken ernten und mussten nicht getrocknet werden. Die Erträge waren dieses Jahr mäßig bis zufriedenstellend. Das lag zum Teil an einer Trockenperiode im Frühjahr und an dem extrem kalten Winter, der doch zu einigen Auswinterungsschäden geführt hat. Dafür sind aber die Getreidepreise zur Zeit sehr gut. Das liegt zum einen an der etwas geringeren Ernte und zum anderen an den weltweit zum Teil sehr ausgeprägten extremen Dürren, wie zum Beispiel in den USA. Eine sehr große Rolle spielt in diesem Zusammenhang auch der noch immer steigende Verbrauch von Lebensmittel zur Energiegewinnung wie Biogas oder auch Biosprit.

Unverständlich ist, daß dieser Bereich noch immer subventioniert wird, obwohl sowohl das Kit (Karlsruher Institut für Technologie) der Uni Karlsruhe als auch die Leopoldina (Die Deutsche Akademie der Naturforscher) in zwei Veröffentlichungen festgestellt und nachgewiesen haben, daß die Verwendung von Lebensmittel zur Energieerzeugung nicht dem Klimaschutz dient. Es ist sogar eher so, daß die Erzeugung von Bioenergie, wenn man die klimaschädlichen Auswirkungen der Lachgasemissionen, verursacht durch die Düngung, und den Humusabbau, verursacht durch den Maisanbau, mitberücksichtigt, Bioenergie klimaschädlicher ist als die Verwendung fossiler Energieträger. Würde man alternativ die bisher zur Bioenergie verwendeten Flächen sogar aufforsten dreht sich die CO2 Bilanz vollständig zuungunsten der Bioenergie. Deutlich wird dies auch durch folgenden Vergleich. Die Pflanzen setzen das Sonnenlicht zu nicht einmal  1% in Biomasse um, während moderne Photovoltaik-anlagen heute schon einen Wirkungsgrad von bis zu 15% haben. Unverständlich in diesem Zusammenhang ist, daß sich heute noch immer Politiker ( hier insbesondere die der Grünen ) bei der Einweihung von Biogasanlagen feiern lassen obwohl die Studie des KIT von der Landesregierung in Auftrag gegeben wurde. Entweder sie können nicht lesen, sie wollen nicht lesen oder, sie können lesen und verstehen es nicht. Noch immer ist auch hier das eigene Bild und der Jubel in den Medien wichtiger als ein kritisches Hinterfragen.

Am meisten aber leiden die Menschen unter der Verknappung der Lebensmittel, die bisher sowieso schon sehr wenig haben.

Nächste Woche ernten wir den ersten Zuckermais in diesem Jahr. Bis ende Oktober gibt es dann hoffentlich dieses Gemüse sofern Marder und Wildschweine uns hier nicht zuvorkommen. Neben Zuckermais ernten wir auch Tomaten Gurken, Bundzwiebel, Kürbisse, Paprika und Rote Beete.

 

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Im Sommer Haitzen, was für ein Wahnsinn KW 30 2012

Liebe Kunden/innen

Ein Jahr der Extreme, was das Wetter betrifft. Zuerst kalt nass und sintflutartige Regenfälle, dann wie jetzt, ein Wetterumschwung in das Gegenteil, heiß und trocken wie in dieser Woche. Diese Hitze ist aber bei aller körperlicher Erschwernis auch ein ideales Erntewetter für unser Getreide und unser Heu. Diese Woche ernten wir Weizen und Roggen. Wenn es bis Samstag trocken und warm bleibt können wir auch noch den Hafer ernten. In diesem Jahr verengt sich viel Arbeit auf diese Woche. Da wir wegen der ungünstigen Witterung von den meisten Flächen noch keine Heuernte einbringen konnten steht auch jetzt neben der Getreideernte die Heuernte an. Doch im Gegensatz zu Früher, mit Früher meine ich ca. 25 bis 35 Jahre früher, ist sowohl die Getreideernte als auch die Heuernte weit weniger aufwändig und auch körperlich anstrengender wie damals. Daß das so ist, ist vorwiegend den besseren, größeren und auch ausgereifteren Maschinen zu verdanken. Früher packten wir das Graß nach dem Mähen oft noch von Hand mit der Gabel auf sogenannte Heinzen (auf schwäbisch waren das Haitza und die Tätigkeit nannte man haitza). Das waren Dreiböcke aus Holz die etwa 1,8m hoch waren und in einer Höhe von 50 cm mit Querstangen ausgesteift waren. Die ersten Grasbüschel wurden auf diese Querstangen gelegt. In der Mitte der Heinze musste man einen ca. 40cm großen Lüftungskanal aussparen, damit die warme Luft im Gras zirkulieren konnte um Dieses zu trocken. Oben drauf kam dann die sogenannte Kappe. Das wiederum war eine große Gabel Gras die als Abschluß so geschichtet wurde, daß der Regen nicht in das Graß bzw. Heu eindringen konnte, sondern ähnlich wie an einem Reddach oder Strohdach außen abläuft. Auf diese Art und Weise war es möglich ein Heu sehr guter Qualität zu erzeugen, da 90% des Grases im Schatten trocknete. Wenn dann nach zwei bis drei Wochen, je nach Witterung, das Gras zu Heu geworden war, war wieder Handarbeit angesagt, jetzt musste man das Heu mit der Gabel von den Heinzen auf Schwaden legen. Dann pressten wir das Heu mit einer Hochdruckpresse in kleine Ballen, die ca. 20 kg wogen. Das auf- und abladen so wie das Einlagern in der Scheune dieser Heuballen waren dann nochmals drei bis vier weitere Arbeitschritte. Durch diese Methode der Heugewinnung und Heubergung wurde das Ausfallrisiko, verursacht durch länger anhaltenden Regen, weitgehend minimiert. Heute hat man bei der Heugewinnung falls es regnen sollte immer noch die Möglichkeit das Gras auch wenn es noch nicht vollständig getrocknet ist als Silage zu bergen. Silage ist nichts anderes wie Sauerkraut mit Gras statt mit Kohl.

Unser Gemüse im Freiland und in den Gewächshäusern trotzt der sonnigen Hitze. Noch sind ja insbesondere im Freiland die Wasserbodenvorräte durch den Regen der vergangenen Woche sehr gut aufgefüllt. Insbesondere der Mais kommt mit dieser Hitze sehr gut zurecht.
Nächste Woche  ernten wir für Sie Möhren, Tomaten, Petersilie und Schnittlauch, Zucchini, Pattisonkürbis (Ufokürbis), Rote Beete, Paprika und Bundzwiebel.

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