Wochenbriefe KW 43 und 44 2013

KW 44
Ich will nicht undankbar sein mit dem Herbst. Immerhin kann man ihm die bronzene Medaillie verleihen. Zu Gold reicht es leider nicht. Noch ist zuviel Wurzelgemüse auf den Feldern, das dringend geerntet werden muss, aber aufgrund der nassen Böden eben nicht, oder nur unter sehr erschwerten Bedingungen, geerntet werden kann. Wir bauen zum Glück diese Gemüsearten nicht an, aber für die betroffenen Gärtner und Landwirte ist diese Situation nicht einfach. Mensch und Maschine kommen hier an die Grenzen des machbaren.  Sie selbst merken es an den Preisen für Kartoffel und Möhren.

Auf der anderen Seite blieben wir dieses Jahr bisher vor Frösten noch weitgehend verschont. Alles was über der Erde wächst kann man noch Ernten. Vorausgesetzt, das Wetter ändert sich nicht grundlegend, können wir noch bis Mitte November Paprika aus dem Freiland ernten, und auch unser Feldsalat in den Gewächshäusern wächst hervorragend.

Nächste Woche ernten wir für Sie: Winterkresse, Feldsalat, Asiasalat, Paprika und Kräuter.
KW 43
Die Sonne und das vorhergesagte bevorstehende warme Wochenende lässt uns kaum glauben, daß der November vor der Türe steht. Nach und nach wird aber die Arbeit draußen auf den Felder weniger. Nur noch wenige Kulturen haben wir im Freiland stehen. Zuckermais habe wir dieses Jahr zum letzen Mal geerntet. Kleine Mengen Mangold, Spinat, und Feldsalat stehen noch auf den Äckern. Sofern der sich ankündigende goldene Herbst noch etwas anhält, können wir in zwei Wochen noch mal Paprika aus dem Freiland ernten. Neben der Ernte der letzten Gemüsekulturen steht noch die Aussaat des Wintergetreides an. Pflügen Eggen säen. Wie seit Jahrhunderten.

In unseren Gewächshäusern pflanzen wir in diesem Jahr noch Feldsalat und Postelein.

Mit fortschreitender Jahreszeit werden auch unsere selbsterzeugten  Produkte etwas weniger in den Gemüsekisten zu finden sein. Nächste Woche machen wir eine Paprika und Kürbispause, dafür gibt es Feldsalat, Asiasalat, Dill vielleicht nochmals Tomaten und von unseren Kollegen, Kohlrabi und Rotkohl..

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Kleine Kürbiskunde Wochenbrief KW 42 2013

Diese Woche haben wir endlich die letzten Kürbisse vom Acker geholt. Das war eine Ernte gegen besseres Wissen mit schlechtem Gewissen. Eine Schlammschlacht, aber anders war es nun mal nicht möglich die Kürbisse von den Feldern zu bekommen. Zuwarten und auf besseres Wetter hoffen konnte man auch nicht, da die nun reifen Kübisse auf den Feldern eine willkommene Mahlzeit für die Feldmäuse sind.
In den nächsten Monaten können wir Ihnen folgende Kürbissorten anbieten.

Rote Hokkaido
Der Universalkürbis, der mit sich alles machen lässt. Man kann ihn würfeln, dünsten und dann als Beilage servieren. Auch als Auflauf lässt er sich hervorragend zubereiten. Köstlich schmeckt er auf dem Backblech gebacken in Begleitung mit Zwiebeln und Sauerrahm. Auch als Kürbissuppe oder Kürbisbrei lässt er sich sehr einfach verarbeiten, da man seine Schale mitverarbeiten kann.

Grüne Hokkaido.
Er ist außen grün, aber innen orange und genau so wohlschmeckend wie der Rote Hokkaido. Sein Vorteil, er lässt sich länger lagern.

Butternut.
Der Backblechkürbis. Da sein vorderer Teil kein Kernhaus enthält lassen sich daraus sehr schöne runde vollfleischige Scheiben schneiden, die man paniert oder auch unpaniert in der Pfanne oder auf dem Backblech zubereiten kann.

Muskatkürbis
Ein stark gerippter bis zu 10 kg schwerer grünschaliger Kürbis mit orangenem Fruchtfleisch. Er eignet sich weniger zum Überbacken und Braten, ist aber dafür ein hervorragender Suppenkürbis. Je nach Geschmack kann man ihn hierzu mit Schale oder ohne Schale zubereiten.

Sweet dumpling
Ein kleiner gerippter  ca. 500 bis 700 g schwerer Kürbis. Er lässt sich zubereiten wie der bereits oben beschriebene Hokkaido. Die Schale kann auch wie beim Hokkaido mitverarbeitet werden. Das besondere an ihm ist sein dezenter Geschmack nach Esskastanien.

Rondini
Kleiner runder Frauenfaustgroßer glattschaliger Kürbis für die schnelle unkomplizierte  Küche. Den Kürbis ganz einfach im kochenden Wasser ca. 25 Minuten garen. Dann in der Mitte halbieren, das Kernhaus  mit einem Kaffeelöffel entfernen, in die Vertiefung etwas Kräuterbutter und Salz geben und dann das Ganze mit der Schale servieren.

In der Nächsten Woche packen wir den Sweet dumpling in die Kiste, Sie können natürlich auch jeden anderen Kürbis bestellen.

Neben dem Kürbis ernten wir noch Paprika und Feldsalat. Zuckermais gibt es vorausichtlich nächste Woche zum letzten mal in diesem Jahr. Bei den Tomaten aus dem Gewächshaus ist die Saison ab dieser Woche beendet.

Das Wetter macht zur Zeit vielen Kollegen zu schaffen. Viel Wurzelgemüse und auch noch viele Kartoffeln konnten noch nicht geerntet werden. Dies macht sich natürlich auch beim Preis bemerkbar. Neben den geringeren Erntemengen leidet auch die Qualität der Früchte unter dem Dauerregen. Regionale Tafeltrauben können wir Ihnen deshalb in diesem Jahr nicht mehr anbieten. Zum einen verfaulen die Trauben am Stock und zum anderen platzen die nassen Trauben erst im Kühlhaus und an den Rissen bildet sich dann innerhalb kürzester Zeit Schimmel.

Zum Glück gab es dieses Jahr aber noch keinen Frühfrost, so dass die noch auf den Feldern stehenden Kulturen, wenn auch beschwerlich, aber immerhin noch zu beernten sind.

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Endspurt KW 41 2013

Langsam geht so nach und nach auch die Freilandgemüsesaison zuende. Nächste und übernächste Woche können wir noch Zuckermais, Mangold, Paprika, Zucchini und Radieschen aus dem Freiland ernten. Salate kann es noch bis Mitte November geben, sofern kein Frost die dazwischen kommt. Auch in unseren Gewächshäusern hinterlässt die Jahreszeit ihre Spuren. Nachdem letzte Woche der Paprika geräumt wurde, werden wir voraussichtlich Ende nächster Woche die Tomaten aus den Gewächshäusern räumen. Auch hier folgt Feldsalat. Nächste Woche ernten wir für Sie: Mangold, Paprika aus dem Freiland, Zuckermais, Zucchini, Feldsalat und Radieschen.

Nahe bei  0,0  KW 40 2013

Diese Woche, in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag, wurden der erste Bodenfrost in diesem Herbst vorhergesagt. Zum Glück blieb das Thermometer kurz vor der 0°C Grenze stehen. Zum Glück, denn noch haben wir einige frostgefährdeten Gemüsearten, wie Mangold, Spinat, Fenchel und Paprika, auf unseren Feldern stehen. Insbesondere die Kürbisse machen uns hier Probleme, sie werden, verursacht durch das Kalte Wetter im Frühjahr und Frühsommer nicht reif. Wir hoffen, daß sie im Lager noch nachreifen. Sofern das Wetter sich in den nächsten Wochen nicht von seiner schlechten Seite zeigt, (wer unter freiem Himmel bei schlechtem Wetter arbeiten muss, weiß, daß es auch trotz guter Kleidung schlechtes Wetter gibt) können Sie sich in den nächsten Wochen auf Mangold, Paprika und Zuckermais freuen. In den Gewächshäusern räumen wir diese Woche den Paprika, hier folgt Feldsalat. Die Tomaten hingegen halten dieses Jahr erstaunlich lange durch. Wir werden voraussichtlich noch zwei Wochen eigen Tomaten aus unseren Gewächshäusern ernten können. Grüße Michael Braun

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Hauptsache der Regen fällt warm Wochenbriefe KW 37 und 38 2013

Liebe Kunden/innen Kw 38 2013

Dieses Jahr scheint Gefallen an dem Regen zu finden. Und fast scheint es auch so, daß das Jahr aufhört, wie es angefangen hat. Nass und Kalt. Problematisch daran ist, daß durch die Frühjahrskälte die Abreife vieler Früchte verzögert ist. Noch warten auf unserem Betrieb 2 ha Kürbisse auf die Ernte. Bei den Hokkaidos sieht es ganz gut aus, aber ob die Butternut noch reif werden ist fraglich, ebenso verhalten sich auch die Andenbeeren, die wir dieses Jahr zum ersten mal anbauten. Sie werden einfach nicht reif.  Auch die Obst- und Weingärtner warten noch auf den goldenen Herbst um mit der Ernte beginnen zu können.  Und bei allem was im Boden steckt, wie Rüben, Möhren, und Kartoffeln, ist an eine Ernte in den nächsten Tagen nicht zu denken. Die Böden sind zu nass um sie mit den Traktoren befahren zu können. Deshalb können wir Ihnen voraussichtliche nächste Woche an manchen Tagen keine Möhren liefern.
Auf unserem Betrieb stellt sich die Lage etwas entspannter dar. Zum Einen haben wir viele Produkte in unseren Gewächshäusern, und zum Anderen haben wir im Freiland Gemüsearten stehen die man auch bei Regen und Nässe ernten kann, wie Zuckermais, Fenchel, Spinat, Mangold und Kürbisse.

Diese Woche wurde der erste Feldsalat im Gewächshaus gepflanzt und nächste Woche können wir Ihnen auch den ersten Feldsalat aus dem Freiland anbieten. Eigene Gurken wird es nächste  Woche zum letzen mal geben, während wir Ihnen Paprika und Tomaten voraussichtlich noch drei bis vier Wochen aus eigener Erzeugung anbieten können.

Ihre Gemüsekisten füllen wir nächste Woche mit Möhren (sofern man sie ernten kann), Rondini, Fenchel, Spinat, Asiasalat, Dill, Buschbohnen, Bundzwiebel, Paprika  und Feldsalat. Außer den Möhren, alles aus eigenem Anbau.

Liebe Kunden/innen.KW 37 2013

Am kommenden Samstag, den 14.09.2013 laden wir Sie zu unserem Hofinfotag ein. Nach einer Felderrundfahrt und einer Gewächshausführung können Sie den Tag bei Kaffe und Kuchen ausklingen lassen. Für alle die früher kommen und diesen Samstag mal die Kehrwoche ausfallen lassen, vorziehen oder nachholen, bieten wir auch ein herzhaftes Mittagessen an. Ihre Kinder können sich an unseren dicken Zentner austoben und dicke Kürbisgeiser daraus schnitzen.

Draußen auf den Feldern ernten wir zwischen dem Regen und versuchen und vermeiden dabei naß zu werden, was nicht immer gelingt. In den Gewächshäusern räumen wir diese Woche die erste Sommerkultur. Die Auberginen müssen dem Feldsalat weichen.

Die Mangoldfreunde unserer Kunden können sich dieses Jahr über eine hervorragende Ernte freuen. Nächste Woche packen wir nochmals Mangold in die Kiste, dazu kommt Zuckermais, Tomaten, Radieschen und Schnittlauch.

Ich wünsche Ihnen ein schönes sonniges Wochenende

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Einladung zum Hofinfotag 14. September ab 11 Uhr KW 35 2013

Am Samstag den 14.09.2013  laden wir Sie zu unserem 2. Hofinfotag in diesem Jahr ein. Wir informieren Sie und zeigen Ihnen unseren Hof, unsere Gemüsekulturen in den Gewächshäusern und im Freiland, und unser Weidegeflügel, die Landgockel, die Gänse und unsere Puten. Wie immer an solchen Tagen werden wir Sie auch kulinarisch verwöhnen mit Produkten aus unserem eigenen Anbau. Linseneintopf mit selbstgemachten Spätzle dazu Geflügelsaiten, oder Tofuwienerle. oder aus dem Ofen einen Flammkuchen, oder verschiedene Geflügelteile vom Grill.

Extra für diesen Tag haben wir im Frühjahr die dicken Zentner ausgesät. Der Dicke Zentner ist eine Kürbissorte die sich sehr gut zum Aushöhlen eignet. Aufgrund der schwierigen Witterung, insbesondere wegen dem kalten Frühjahr wurde aus dem dicken Zentner dieses Jahr allerdings nur ein schlanker viertel Zentner. Aber immer noch groß genug für einen schönen Kürbisgeist. Am Nachmittag dürfen Sie sich auf Kaffe mit Kuchen freuen, Zwetschgen- und Apfelkuchen mit Sahne.

Draußen auf den Feldern und drinnen in den Gewächshäusern sind alle verfügbaren Hände mit der Ernte beschäftigt. Zuckermais, Mangold, Radies, Bundzwiebel, Fenchel, Tomaten, Gurken, Zucchini und Auberginen ernten wir zur Zeit für Sie. Daneben pflanzen wir diese Woche Postelein, Blutampfer, und Winterkresse.

Nächste Woche müssen wir leider mit unseren Einkochtomaten aussetzten. Sollte es sehr warm werden können wir vielleicht zur Wochenmitte wieder Einkochtomaten anbieten.

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Weit ins neue Jahr KW 34 2013

Wir haben zwar erst Mitte August, doch schon jetzt schweifen die Gärtnergedanken über Weihnachten und den Jahreswechsel weit ins neue Jahr. Diese und nächste Woche werden die letzten Sätze Feldsalat und Radies gesät. Der Ende August gesäte Feldsalat wird voraussichtlich zu Weihnachten oder auch erst im neuen Jahr erntefähig sein. Mitte September säen wir den Spinat zur Ernte Ostern 2014. Auch auf  den Abgeernteten Getreidefelder treffen wir schon die Vorbereitungen für das Gemüsejahr 2014. Die Böden werden hierfür mehrfach tief gelockert um evtl. vorhanden Bodenverdichtungen zu durchbrechen und um die Wurzelunkräuter, wie Quecke, Ampfer und Distel, zu bekämpfen. Anfang September wird auf diese  Felder eine Gründüngung gesät. Hier bevorzugen wir Senf und Ölrettich. Diese schnellwachsende Pflanzen stabilisieren mit ihren Wurzeln das Bodengefüge und konservieren die noch in der Erde vorhanden wasserlöslichen Nährstoffe. Das verhindert den Eintrag dieser Substanzen ins Grundwasser, wie zum Beispiel das Nitrat. Im Folgejahr stehen dann dies Nährstoffe durch mikrobielle Abbauprozesse  den Gemüsekulturen wieder zur Verfügung.

Ab dieser Woche konnten wir Ihnen endlich wieder regionale deutsche Bioäpfel anbieten. Aus unseren Gewächshäusern und auf unseren Feldern ernten wir nächste Woche für Sie: Tomaten, Gurken, Paprika, Auberginen, Kräuter, Fenchel, Bundzwiebel und Radieschen. Ab nächster Woche beginnt auch die Zuckermais- und Kürbissaison. Nach anfänglicher verhaltener Entwicklung, wegen dem kalten und verregneten Frühjahr, haben sich diese beiden Kulturen noch hervorragend gemacht.

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Cytoplasmatischen männlichen Sterilität KW 32 201

In der ZDF Sendung Wiso wurde am Dienstag über Gentechnik in Biomärkten berichtet. Hier insbesondere über Hybriden die mit dem Verfahren der Cytoplasmatischen männlichen Sterilität kurz CMS gezüchtet wurden.
Gemüsesaatgut gibt es in vielfältigen Qualitäten deren Unterschiede für den Laien nicht immer leicht verständlich ist. Abgesehen davon, dass genmanipuliertes Saatgut für Biobetriebe verboten ist, gibt es daneben noch eine ganze Menge anderer Verfahren bei welchen die Abgrenzung zu genmanipuliertem Saatgut nicht immer ganz einfach ist. Das hängt in erster Linie damit zusammen, dass auch Biobetriebe sogenanntes Hybridsaatgut einsetzen.
Noch vor 20 Jahren gab es fast ausschließlich Samenfeste Gemüsesorten. Diese Samenfeste Sorten wurden durch jahrelange Selektion der Pflanzen auf bestimmte gewünschte Qualitäten entwickelt. Vereinfacht gesagt ging der Züchter durch seinen Zuchtgarten und markierte die schönsten und dicksten Pflanzen für die Samengewinnung. Somit hatte auch jeder Gärtner und Landwirt die Möglichkeit aus diesen Pflanzen eigenes Saatgut zu erzeugen und sogar evtl. neue Sorten daraus zu entwickeln.
Beim Hybridsaatgut wird es  komplizierter. Alle Erbinformationen sind in unseren Zellen im Zellkern doppelt vorhanden, aber die Informationen sind nicht unbedingt identisch. Während auf dem einen Chromosomensatz  die Haarfarbe braun vorliegt, kann auf dem anderen Chromosomensatz die Haarfarbe blond vorliegen. Beides zusammen gibt dann voraussichtlich im äußeren Erscheinungsbild dunkelblond. Bei der Hybridzucht werden als Elterngenerationen Inzuchtlinien verwendet. Inzuchtlinien sind reinerbig, das heißt, dass auf beiden Chromosomensätzen eine identische Erbinformation vorliegt. Kreuzt man nun diese zwei Inzuchtlinien miteinander erhält man als Ergebnis das sogenannte F1 Saatgut. Der große Vorteil des F1 Saatgutes ist, dass die Pflanzen, die daraus entstehen absolut gleiche Eigenschaften haben und ihr Ertragspotential in der Regel über dem ihrer Elternlinien liegt Der große Nachteil ist, dass man mit dem Samen den nun wiederum diese F1 Pflanzen produzieren nur eingeschränkt Nachbau betreiben kann, weil sich die nachfolgenden Generationen in vielen Qualitätsmerkmalen nicht mehr einheitlich sind. Man kann das auch ganz einfach mit den rotblühenden  und weißblühenden Erbsen erklären. (Mendel lässt grüßen). Kreuzt man zwei solcher Erbsensorten erhält man als F1 Generation eine Pflanze die einheitlich rosa blüht, vermehrt man allerdings diese F1 Generation weiter erhält man in der F2 Generation weißblühende rosablühende und rotblühende Pflanzen.
Das Kreuzen zweier Elternlinien, das bei Tieren sehr einfach funktioniert, ist bei den Pflanzen ungleich schwieriger, da bei den Pflanzen die weiblichen und männlichen Geschlechtsmerkmale auf einer Pflanze und in der Regel sogar in einer Blüte vereint sind. Um zwei Linien miteinander zu kreuzen muss der Pflanzenzüchter bei einer Linie die Pollenproduktion verhindern um eine Befruchtung der Pflanze mit eigenen Pollen auszuschließen. Das bedeutet eine Linie muss männlich steril sein.
Das ist der Knackpunkt, und noch ist nicht alles bekannt, wie die Saatgutkonzerne diese männliche Sterilität herstellen.  Ein Möglichkeit diese männliche Sterilität herzustellen ist die sogenannte „Cytoplasmatische männliche Sterilität“ kurz CMS genannt. Man weiss, dass es bei Rettich eine Sterilität gibt, die nicht im Zellkern verankert ist, sondern in den Mitochondrien der Rettichzellen. Die Mitochondrien sind eigentlich die Kraftwerke der Zellen. Wenn man nun eine solche Rettichzelle nimmt und daraus den Zellkern entfernt hat man einen Rettichcytoplasten ohne Zellkern allerdings mit Mitochondrium. Im zweiten Schritt nimmt man zum Beispiel eine Brokkolizelle und entfernt bei dieser die Zellwand, so erhält man einen Brokkoli-Protoplasten. Im dritten Schritt wird nun  die zellkernlose Rettichzelle mit der mit der zellwandlosen Brokkolizelle verschmolzen und erhält somit eine männlich sterile Brokkolizelle.

Die Pflanzen die aus solchen männlich sterilen Brokkolizellen entstehen entwickeln keine Pollen und können somit ohne der Gefahr der Selbstbefruchtung ausschließlich von der zweiten Brokkolilinie befruchtet werden. Ein Problem dieser CMS Hybriden ist, dass sich diese männliche Sterilität weitervererbt und die Nachkommen der CMS Hybriden nicht nur sehr stark in ihren Eigenschaften streuen, sondern kaum noch selbst fruchtbar sind. Speziell in Entwicklungsländern, dort wo manche Kleinbauern auf den Nachbau von eigenem Saatgut angewiesen sind, kann sich eine solche Entwicklungen verheerend auswirken. Auch stellte sich als Problem heraus, daß bei der CMS-Hybridzucht bei einer Pflanzenart wie z.B. bei Mais für alle Hybiden die gleiche Zellkernlose Pflanzenzelle verwendet wurde, deren  mitochondrialen DNA eine stark erhöhte Anfälligkeit gegen Blattdürrepilze hatte. Die Folge waren verheerende Ernteausfälle in den 70er Jahren in den USA.
Die Frage ist: wo verläuft die Grenze zwischen genmanipuliertem Saatgut und den CMS-Hybriden. Während bei der Genmanipulation die Informationen im eigentlichen Zellkern manipuliert werden, wird bei CMS-Hybriden der Zellkern nicht angetastet. Der Biolandverband sieht das sehr kritisch und betrachtet auch CMS-Hybirden als gentechnisch veränderte Pflanzen. Deshalb sind bei Biolandbetrieben solchen Sorten verboten. Verwirrend wird das Ganze deshalb, da nach den EU-Biorichtlinien CMS-Hybriden nicht verboten sind und auch nicht als solche gekennzeichnet werden müssen.
Wir auf dem Biohof-Braun verwenden ca. für ein Drittel unseres Saatgutbedarfes Hybridsaatgut. (CMS frei, nach Aussagen der Züchter.)Zum Einen, weil diese Sorten zugegebenermaßen die einheitlicheren und besseren Qualitäten liefern und zum Anderen, weil es bei bestimmten Gemüsearten kaum noch gute samenfeste Sorten gibt. Bei Salaten, Postelein, Kräutern, Rote Beete und Kürbissen verwenden wir ausschließlich samenfeste Sorten. Gut ist auch, dass es seit einiger Zeit wieder eine Bewegung gibt die sich für den Erhalt und die Vermehrung von samenfesten Gemüsesorten einsetzt. z.Bsp. die Bingenheimer Saatgut AG.
Draußen auf den Feldern erholen sich die Kulturen von der Hitze der letzten Wochen.  Während die Einen die durch die Gewitter verursachten Unwetter zwei mal trafen, hatten wir bisher in diesem Jahr immer Glück. Abgesehen von einige Starkregenereignissen gab es bei uns keine Schäden. Unsere Eierlieferanten und Biolandkollegen Martina Mast und Martin Häring hatten dagegen 2 extreme Hagelereignisse innerhalb von einer Woche. Die Ernte ist dort zu 100% vernichtet. In den Gewächshäusern kommen die Tomaten in den Vollertrag während die Gurken schon wieder etwas nachlassen.

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Schwarz oder Weiß KW 31 2013

Dieses Jahr zeigt das Wetter kein grau. Es hat sich auf die Farben Schwarz oder Weis eingeschossen. Entweder ist es extrem lange nass und kalt oder extrem heiß und trocken. Dazu kommen Starkregenereignisse, wie wir sie in dieser Häufigkeit wie in diesem Jahr, noch selten erlebt haben. Da im Gemüseanbau die Felder sehr lange offen da liegen, das heißt ohne schützenden Bewuchs der Witterung ausgesetzt sind, sind diese extremen Niederschlagsmengen in kurzer Zeit ein Problem für uns. Schon bei einer leichten Hanglage werden große Erdmengen abgeschwemmt. Durch die Bearbeitung der Felder quer zum Hang und auch durch das Anlegen von Querstreifen versuchen wir hier dagegen zu halten.

Zum Glück blieben wir aber bislang vom Hagel verschont. Die Kulturen auf unseren Feldern sehen sehr vielversprechend aus, da trotz der Hitzewellen die zwischenzeitlichen Regengüsse die Böden und die Kulturen sehr gut mit Wasser versorgen. Freuen können Sie sich schon jetzt auf die Andenbeeren. Zum ersten  mal haben wir diese Beerensträucher angebaut. Wir selbst sind schon gespannt darauf wann wir die Beeren ernten können. Während die Andenbeeren im Freiland eine sehr gute Figur machen, schwächeln die Okras im Gewächshaus. Für diese afrikanische Gemüsepflanze ist es wohl doch etwas zu kalt bei uns.

Sollte es trocken bleiben, beginnen wir Anfang nächster Woche mit der Getreideernte. Zuerst wird der Roggen gedroschen, darauf der Weizen, gefolgt von dem Hafer und den Ackerbohnen. Unser Körnermais wird erst im Oktober geerntet.

Im Freiland beginnen wir mit der Aussaat des Feldsalates zur Ernte Oktober bis Dezember. Wöchentlich werden auch bis Anfang September Radieschen gesät.

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öffnen oder schließen, das ist die Frage KW 29 2013

Lilli

Das Nasskalte Frühjahr hängt uns immer noch im Nacken. Fast alle Früchte reifen verzögert ab und sind viel später als sonst üblich erntefähig. Auch bei den Tomaten müssen wir noch mindestens zwei Wochen warten bis sie endlich rot werden. Obwohl es zur Zeit sehr heiß ist, verhindern die doch sehr kalten Nächte eine beschleunigte Berötung der Tomaten. Die allermeisten Biotomaten in Deutschland werden, wie auch die in unserem Betreib, in relativ einfachen Gewächshäusern angebaut. In solchen Gewächshäusern lässt sich die relative Luftfeuchtigkeit nur mit hohem Aufwand, oder im Regelfall nur unzureichend regulieren. Da beim Tomatenanbau aber unter allen Umständen verhindert werden muss, daß die Tomatenpflanze feucht wird, öffnen die Tomatenanbauer selbst Nachts die Lüftungen damit die Luftfeuchtigkeit im Gewächshaus bei singkender Temperatur nicht den Taupunkt überschreitet und sich somit Feuchtigkeit auf den Pflanzen niederschlägt. Nur im Zusammenspiel mit Wasser können sich die auf den Tomatenblättern sowieso fast immer vorhandenen Sporen der Krautfäule entwickeln. Eine Alternative zur nächtlichen offenen Lüftung ist das heizen der Gewächshäuser bei geschlossener Lüftung in der Nacht, um die relative Luftfeuchtigkeit entsprechend niedrig zu halten, oder das morgendliche Heizen bei offener Lüftung um die Pflanzen abzutrocknen. Beide Maßnahmen gehen  jedoch mit einen sehr hohen Energieverbrauch einher.

Auf die ersten Tomaten aus Deutschland und aus unserem eigenen Betrieb müssen wir daher noch etwas zuwarten, dafür gibt  es ab nächster Woche die ersten grünen Paprikas und Auberginen aus den Gewächshäusern und die Gurken stehen im Vollertrag.

Ideal ist das Wetter zur Zeit für die Unkrautbekämpfung. Ob von Hand oder mit der Maschinenhacke abgeschnitten, bei dieser Hitze überlebt das kein Unkraut.

Nächste Woche werden wir unter anderem nochmals Dicke Bohnen in die Kisten packen, als Alternative können wir auch die ersten Buschbohnen ernten und anbieten.

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Wer ist Amblyseius californicus, Aphidoletes aphidimyza, Aphidius ervi, Aphidius colemani

Wer ist Amblyseius californicus, Aphidoletes aphidimyza, Aphidius ervi, Aphidius colemani. Nein es sind keine Griechischen Krieger. Es sind Raubmilben, Gallmücken und Schlupfwespen, unsere Helfer gegen Spinnmilben und Läuse. Bedingt durch die kühle Witterung bis zur Mitte des Jahres hatten wir dieses Jahr weder mit Läuse noch Spinnmilben Probleme. Vorbeugend setzen wir immer zum Beginn der verschiedenen Kulturen schon die entsprechenden Nützlinge gegen die erwarteten Schädlinge aus, sodass möglichst schon die Vorhut von Laus und Spinnmilbe gefressen oder parasitiert wird. Schlupfwespen stechen die Laus an und legen in der Laus ihr Ei ab, sodass sich die Nachkommen in der Laus entwickeln. Die Raubmilben dagegen fressen die Spinnmilben ganz einfach auf. Durch die kleine Hitzeperiode ab der letzten Woche hat  sich der Zuflug der Läuse verstärkt. Daher haben wir diese Woche massiv Schlupfwespen und Gallmücken eingesetzt um zu verhindern, daß es zu einer Massenvermehrung dieser Schädlinge kommt. Obwohl Spinnmilben in Gurken und Auberginen noch nicht sichtbar sind erwarten wir auch hier in den nächsten Tagen ein verstärktes Auftreten dieser Schädlinge. Dagegen setzen wir Raubmilben ein. Übrigens sind Spinnmilben so klein, daß sie fast nicht sichtbar sind, und wenn Sie dann sichtbar werden aufgrund ihrer Menge und ihres Gespinnstes ist es für eine erfolgreiche Bekämpfung mit Raubmilben in der Regel zu spät. Man erkennt die Raubmilben am Besten durch das punktuelle Aufhellen der oberen Blätter, dreht man dann die Blätter um sind die Milben an der Unterseite des Blattes mit der Lupe sichtbar. Auch im Haushalt sind Nützlinge eine Alternative gegen Insektizide. Insbesondere Motten lassen sich mit dem Einsatz von Schlupfwespen sehr gut bekämpfen und zwar sowohl Kleidermotten als auch Lebensmittelmotten. Schlupfwespen sind sehr klein, nur 1 bis zwei mm groß und stechen wirklich nur die Läuse.

Nach dem sehr verhaltendem Anfang kommt das Gemüsejahr so langsam in Fahrt. Nur noch wenige Produkte kommen jetzt aus dem Ausland, und das sind wirklich auch nur Diese, die es zur Zeit bei uns noch nicht gibt. Diese Woche konnten wir Ihnen die ersten neuen Möhren von unserem Biolandkollegen Merz aus der Pfalz anbieten.

Auf unseren Feldern sind wir noch immer mit der Handhacke und der Maschinenhacke unterwegs. Bei der Hitze wirklich nicht immer einfach für uns und unsere Mitarbeiter/innen.

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