Wochenbrief KW 15 2013

Diese Woche haben wir die Vliese entfernt, mit welchen wir unsere Gemüsekulturen in den Gewächshäusern gegen Frost geschützt hatten. Das ist ein wenig wie das Geschenkeauspacken an Weihnachten wo Überraschung, Freude und Enttäuschung oft ganz nahe beieinander liegen. Unsere Kräuter haben den Frost sehr gut überstanden. Die Petersilie ist zum Teil hochgefroren, das bedeutet, daß beim einfrieren der Pflanzen in kalten Nächten die Wurzeln der Presstöpfe vom Boden abreisen. Wenn dann der Wassernachschub fehlt, vertrocknen die Pflanzen. Beim Salat haben wir punktuell ähnliche Probleme. Kohlrabi und Mangold sind durch die Kälteperiode noch sehr klein und müssen somit wohl auch sehr klein geerntet werden. Das bedeutet 2 für 1, aber das ist noch besser als nix für drei.

Im Freiland warten wir noch ab mit den ersten Aussaaten. Durch die Regenfälle der letzen Tage ist der Boden noch zu naß um ihn optimal bearbeiten zu können. Trotzdem ist es ein nahezu ideales Wetter für die Vorbereitung der Saat, da jetzt bedingt durch Wärme und Feuchte ideale Keimbedingungen, für das im Boden schlummernde Unkraut, vorhanden sind. Unkraut das vor der Aussaat keimt kann man auch vor der Aussaat sehr einfach mit der Egge mechanisch bekämpfen.

Wir sind diese Woche mit einem sehr schönen Stand auf der Slow-food auf der Messe Stuttgart Halle 5 vertreten. Wenn Sie uns auf der Slow-food besuchen bekommen Sie von uns zur Stärkung einen Apfel geschenkt.

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Wenn Raben graben, Wochenbrief KW 15 2013

Liebe Kunden/innen

Die nächsten zwei Wochen entscheiden, ob wir einen Teil unserer Gewächshauskulturen wieder umbrechen müssen. Es ist nicht so, daß die Kälte der letzten Wochen diese Kulturen über die Maße geschädigt hat, aber sie sind in Ihrer Entwicklung so weit hinter der Zeit, daß es fraglich ist, ob sie bis in vier Wochen erntereif sind. Dann kommen nämlich schon die Folgekulturen, wie Tomaten, Paprika, Auberginen und Gurken. Es wäre zwar möglich die Jungpflanzen dieser Kulturen in Ihrer Entwicklung etwas zu bremsen, indem man die Temperatur in den Gewächshäusern senkt, so könnte man den Pflanztermin hinauszögern und für die Erstkulturen Zeit gewinnen. Aber das wäre nur ein vermeintlicher Gewinn, da man zum einen das Ertragspotential der Kulturen nicht nutzt und zum anderen der Höchstertrag dieser Kulturen mitten in die Sommerferien fallen würde. Doch noch sind wir guter Hoffnung. Für die nächste Woche sind schon Tagestemperaturen von bis zu 15°C vorhergesagt.
Im Freiland werden wir mit den meisten  Gemüseaussaaten noch etwas zuwarten. Damit die Saat zügig keimt ist es wichtig, daß sich der Boden vorher ausreichend erwärmt hat. Zum Glück hat es in den letzten zwei Wochen relativ wenig geregnet. Der Boden ist jetzt oberflächlich sehr schön abgetrocknet, so können wir schon diese Woche mit der Bodenbearbeitung zur Vorbereitung der Aussaaten beginnen.

Mit der Aussaat des Sommergetreides, Sommerweizen, Hafer und Gerste, beginnen wir in der nächsten Woche. Die Aussaat des Futtermaises beginnt eine Woche später, da Mais sehr empfindlich gegen zu kalte Bodentemperaturen ist. Wenn der Mais nicht sehr schnell keimt, wird er sehr gerne von Vögeln, insbesondere von Raben gefressen. Die Raben erkennen die Saatreihen und suchen in diesen nach Maiskörnern. Haben sie eines gefunden dauert es mindestens 5 m bis der Rabe satt ist. Und ein Rabe hat nicht nur einmal am Tag Hunger und auf dem Feld ist nicht nur ein Rabe. So kommen am Ende des Tages viele Meter ausgegrabene Maiskörner zusammen. Ökofelder lieben die Raben übrigens besonders gerne, da wir Biobauern das Saatgut nicht mit Gift beizen.

Nur die Dicken Bohnen werden wir, sofern es die Bodenverhältnisse zulassen, schon nächste Woche aussäen. Dicke Bohnen keimen  auch bei niedrigen Temperaturen sehr gut.

Obwohl es draußen noch sehr ruhig ist, müssen wir die Arbeit nicht suchen. Noch immer beschäftigt uns der im letzten Jahr begonnene Umbau unserer Packhalle.

Ich wünsche Ihnen ein sonniges etwas wärmeres Wochenende.
Michael Braun

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Osterknopf Wochenbrief KW 10 2013

Die Gewächshäuser sind voll, voll mit Radies, Salaten, Mangold, Kohlrabi, Bundzwiebel, Asiasalat, Schnittlauch, Petersilie, Kerbel und Dill. In 6 bis 8 Wochen, so hoffen wir, können wir mit der Ernte beginnen uns Sie können sich auf unser frisches Gemüse freuen. Im Freiland sind wir noch etwas zurückhaltend. Die Böden sind noch zu feucht, um sie für die Aussaat vorzubereiten. Hier lassen wir unserm Bioland-Kollegen Bauer/Besselmann aus der Pfalz den Vortritt. Auf den relativ leichten Böden in der Pfalz konnte man mit den Freilandaussaaten schon vor 3 Wochen beginnen. Als leicht bezeichnet man Böden mit einem hohen Sandanteil. Der Sand macht sie durchlässig für Wasser und so können die Böden auch nach starken Niederschlägen schnell abtrocknen. Im Gegensatz dazu haben schwere Böden einen hohen Tonanteil. Sie können dementsprechend sehr viel mehr Wasser speichern und bleiben somit auch länger nass.
Diesen Nachteil gleichen aber die schweren Tonböden damit aus, daß sie in Trockenperioden natürlich über die größeren Wasserreserven verfügen.

In drei Wochen ist Ostern. Bitte bestellen Sie die Eier die Sie zusätzlich für Ostern benötigen sehr frühzeitig. Unsere Eier sind so frisch, daß Sie bedenkenlos die Eier für Ostern schon nächste Woche bestellen können. Leider gibt es bei Eiern kein Osternknopf für eine höhere Legeleistung.

Nächste Woche können Sie sich auf Weißkohl, Möhren, Kohlrabi, Butterrüben und Radieschen freuen.

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Handeln statt empören, Wochenbrief KW 09 2013

„Empört euch“. Wer dieses Buch von dem, diese Woche verstorbenen ehemaligen französischem Widerstandkämpfer Hessel nicht gelesen hat, hat zumindest schon darüber gelesen, oder davon gehört. Hessel fordert die Leser seines Buches auf, sich gegen offensichtliche Missstände, Gewaltfrei und mit zivilem Ungehorsam, zur Wehr zu setzen. Wen Hessel damit aber ganz bestimmt nicht ansprechen wollte, sind Politiker, die sich öffentlich über Zustände empören, die sie zuvor herbeientschieden haben.

Durch den Eierskandal sind die Umstände, wie die Firma Amazon, ihre Zeitarbeiter behandelte und bezahlte, fast schon wieder in Vergessenheit geraten. Wie haben sich hier die Politiker im Bundestag über diese Zustände empört. Zustände deren Verantwortlichkeit in ihren Entscheidungen lagen. Dabei müssten sie doch wissen, daß Altruismus in der Wirtschaft ein Fremdwort, ja sogar manchmal ein Schimpfwort ist. Die Gesetze werden gebogen wie eingeweichte Weiden, die zu einem Korb geflochten werden ohne zu brechen.

Warum ist das wichtig für unseren Betrieb. In der letzten Ausgabe der Sonntagszeitung der Frankfurter Allgemeinen wurde sehr umfangreich über Amazon berichtet. Unter anderem ging es auch darum, daß Amazon beabsichtigt im Online Lebensmittelhandel Fuß zu fassen. Von der Deutschen Post wurden übrigens auch in den letzte Wochen derartige Überlegungen  veröffentlicht. Wir nehmen diese Ankündigungen ernst, da die Entwicklung des Schuhversenders Zalando gezeigt hat, daß man mit sehr viel Geld im Hintergrund, sehr schnell sehr erfolgreich werden kann, wenn man über 5 bis 6 Jahre bereit ist Verluste zu tragen.

Es ist nun nicht so, daß wir diese Konkurrenz schon im vorauseilenden Gehorsam fürchten, wir kennen unsere Qualitäten, die so leicht nicht zu kopieren sind. Aber, so haben schon viele gedacht, und schneller verloren als sie es für möglich gehalten haben. Deshalb muss die Politik, anstatt sich zu empören, für Chancengleichheit sorgen. Sowohl in der Arbeitwelt, als auch bei der Möglichkeit, langjährig anhaltende Verluste steuerlich geltend zu machen, nur um Marktanteile zu gewinnen.

Und draußen auf dem Acker freuen wir uns auf die angekündigten höheren Temperaturen. Die für diese Woche geplanten Pflanzungen haben wir wegen den noch sehr kalten Nächten in dieser Woche auf nächste Woche verschoben.

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Eierskandal Wochenbrief KW 09 2013

Unsere Eier beziehen wir von Martin Häring und Martina Mast aus Westhausen.
Das sind ehemalige Kommilitonen von mir und Pioniere der ökologischen Legehennenhaltung. Ich behaupte hier, bei Martina und Martin steht nicht das Ei im Vordergrund, sondern die Henne. Hier der Link zur Homepage des Jagsthofes: http://www.jagsthof.de/bioland-vs-billigbio.html

Es ist auffällig, das bei diesem Bioskandal wieder, wie so oft, sehr große Betriebe betroffen sind. Nicht dass Klein grundsätzlich besser ist, aber Unbestritten ist auch das, daß die Gefahr korrumpiert zu werden mit der Größe steigt. Bei einem Futterverbrauch von 100 000 Tonnen im Jahr und einer Kostenersparnis von 2 Cent/kg sind das 2 000 000€  pro Jahr weniger Kosten, oder anders ausgedrückt 2 000 000€ mehr Gewinn. Bei 10 Tonnen Futterverbrauch sind es eben nur noch 200€.

Und es gibt noch ein Unterschied.: die konventionelle Tierhaltung ist mittlerweile so perfektioniert, daß es möglich ist, nahezu jede fast denkbare Größe zu händeln. Zur Zeit werden Schweinemastställe in einer Größenordung von mehreren 10000 St projektiert. In der Geflügelproduktion sind 40 000er Ställe für Masthähnchen Standart. Diese Größenordnungen und dieses Denken lassen sich aber auf die ökologische Tierhaltung nicht übertragen. Schon allein die Verpflichtung zur Weidehaltung und Auslauf lassen diese Einheiten nicht zu.

Die Biokontrollen sind mit die strengsten im Lebensmittelbereich, aber wie alle Kontrollen können auch diese durch systematischen  und vorsätzlichen Betrug ausgehebelt werden. Denken Sie an die vielen Steuerbetrüger, trotz Finanzämter und Steuerprüfer.

Wir versuchen dem Auszuweichen, indem wir so viel wie möglich und sinnvoll selbst produzieren und nur mit Kollegen/innen zusammenarbeiten, die wir kennen und denen wir vertrauen.

Grüße
Michael Braun
Liebe Kunden/innen

Aus aktuellem Anlass eine e-mail am Montag.

Unsere Eier beziehen wir von Martin Häring und Martina Mast aus Westhausen.
Das sind ehemalige Kommilitonen von mir und Pioniere der ökologischen Legehennenhaltung. Ich behaupte hier, bei Martina und Martin steht nicht das Ei im Vordergrund, sondern die Henne. Hier der Link zur Homepage des Jagsthofes: http://www.jagsthof.de/bioland-vs-billigbio.html

Es ist auffällig, das bei diesem Bioskandal wieder, wie so oft, sehr große Betriebe betroffen sind. Nicht dass Klein grundsätzlich besser ist, aber Unbestritten ist auch das, daß die Gefahr korrumpiert zu werden mit der Größe steigt. Bei einem Futterverbrauch von 100 000 Tonnen im Jahr und einer Kostenersparnis von 2 Cent/kg sind das 2 000 000€  pro Jahr weniger Kosten, oder anders ausgedrückt 2 000 000€ mehr Gewinn. Bei 10 Tonnen Futterverbrauch sind es eben nur noch 200€.

Und es gibt noch ein Unterschied.: die konventionelle Tierhaltung ist mittlerweile so perfektioniert, daß es möglich ist, nahezu jede fast denkbare Größe zu händeln. Zur Zeit werden Schweinemastställe in einer Größenordung von mehreren 10000 St projektiert. In der Geflügelproduktion sind 40 000er Ställe für Masthähnchen Standart. Diese Größenordnungen und dieses Denken lassen sich aber auf die ökologische Tierhaltung nicht übertragen. Schon allein die Verpflichtung zur Weidehaltung und Auslauf lassen diese Einheiten nicht zu.

Die Biokontrollen sind mit die strengsten im Lebensmittelbereich, aber wie alle Kontrollen können auch diese durch systematischen  und vorsätzlichen Betrug ausgehebelt werden. Denken Sie an die vielen Steuerbetrüger, trotz Finanzämter und Steuerprüfer.

Wir versuchen dem Auszuweichen, indem wir so viel wie möglich und sinnvoll selbst produzieren und nur mit Kollegen/innen zusammenarbeiten, die wir kennen und denen wir vertrauen.

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Nichts neues dazwischen Wochenbrief KW 08 2013

Nächste Woche werden wir die ersten Gewächshäuser mit Salat, Kräuter und Kohlrabi bepflanzen. Die Woche darauf, folgen Mangold, Radieschen und Bundzwiebel. Zur Vorbereitung  der Pflanzbeete flammen wir zuerst mit dem Gasbrenner die im abgeernteten Feldsalat aufgelaufenen Unkräuter ab, bevor wir den Boden sehr flach mit der Fräse bearbeiten. Durch das abflammen sterben die Unkräuter sehr sicher ab und können somit in den Folgekulturen nicht weiterwachsen.
Nach dem Fräsen, (eine Fräse ist eine Maschine mit einer horizontal vom Traktor aktiv angetriebenen Welle an der Werkzeuge angebracht sind, die den Boden zerkleinern) wird ein dem Pflanzabstand der Kultur entsprechend vorgelochtes Vlies auf den Boden gelegt und befestigt. In die Löcher werden dann die Jungpflanzen gepflanzt. Das Vlies verhindert vor allem, insbesondere durch den Lichtentzug, das Keimen und Wachsen der Unkräuter. Weitere Vorteile sind ein etwas geringerer Wasserverbrauch und sauberere Ernteprodukte, da die Pflanzen bei der Ernte weniger mit der Erde in Kontakt kommen. Die Vliese verwenden wir bis zu 5 Jahre.

Die eigentliche Problematik am sogenannten Pferdefleischskandal ist, daß er sich fast über ganz Europa ausbreitet. Das liegt unter anderem auch daran, daß es auf der einen Seite kaum noch kleine und mittelständische Lebensmittelverarbeiter gibt die regionale Märkte beliefern, und auf der anderen Seite es im Einzelhandel keine Strukturen mehr gibt die als Partner hierfür in Frage kommen. Hier ist insbesondere die Lokalpolitik in der Verantwortung, die durch ihre Baugenehmigungen für die Discounter im Lebensmitteleinzelhandel an den Rändern der Dörfer und der Städte, den Weg für diese Entwicklung ebnete. Sie kennen die Bilder. Am Ortseingang ist Aldi am Ortsausgang ist Penny.  Wenn es mal so weit ist, passiert dazwischen nichts mehr Neues und das Bestehende verliert den Mut und gibt auf. Ein Bäcker überlegt sich drei mal ob er investiert, wenn er befürchten muss, ob ihm nicht der Gemeinderat ein Discouter mit Backstube vor die Türe setzt. Ich solchen Fällen hilft auch „das bessere Brot“ nicht weiter. Bestehende und potentielle Betriebe brauchen eine von der Lokalpolitik garantiert Investitionssicherheit. Die hier in diesem Zusammenhang allerdings nicht mit einer Renditesicherheit zu verwechseln ist. Die kann niemand garantieren, denn „klein zu sein“ als Alleinstellungsmerkmal für die Qualität der hergestellten Produkte genügt eben auch nicht.

Ein weiteres Problem für viele kleine Lebensmittelverarbeiter sind die Brandschutz- und Hygienevorschriften, die einzeln betrachtet durchaus sinnvoll und auch nachvollziehbar sind, in der Summe aber sowohl in finanzieller Hinsicht, als auch von den bestehenden baulichen Voraussetzungen her, oft schwer umzusetzen sind. Allein in unserem Betrieb haben wir in den letzen 2 Jahren 200 000€ in diese investiert.

Nach der rote Woche  mit roten Zwiebeln und Rote Beete in dieser Woche, haben wir nächste Woche die schwarze Woche mit Schwarzwurzel und schwarzen Rettichen in der Kiste.

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Ein fast perfekter Morgen Wochenbrief KW 06 2013

Ein fast perfekter Morgen heute morgen: 4 Uhr, minus 7° C, auf den Feldern eine nur sehr dünne kaum isolierende Schneeschicht, bis Sonnaufgang, bestimmt noch 2 °C kälter. Bis auf 4 Uhr perfekt.
Aber ideale Voraussetzungen für die Bodenbearbeitung zur Vorbereitung der Frühjahrsaussaaten. Durch den Frost gefriert die oberste Bodenschicht und macht somit, den zur Zeit sehr nassen Boden für die Befahrung mit Traktoren tragfähig. Die Vorstellung entsprach der Wirklichkeit, und so konnten wir heute Vormittag unsere Gemüsefelder grubbern. Hierbei wird der Boden sehr flach bearbeitet max. 5 bis 7 cm. Durch die flache Bodenbearbeitung werden die den Winter überdauernden Unkräuter abgeschnitten und vertrocknen somit an der Oberfläche. Zudem wird die im Herbst gesäte Gründüngung  mit den oberen Bodenschichten vermischt und kann dann durch die Bodenorganismen ab und umgebaut werden. Durch diesen Ab- und Umbau der Gründüngung  werden den Folgekuturen im Frühjahr und Sommer Nährstoffe zur Verfügung gestellt.

Nächste Woche dürfen, Sie sich auf Blumenkohl, Süßkartoffel, Feldsalat, Rotkohl und Rote Zwiebel freuen.
Mit Süßkartoffel können Sie fast alles machen, was Sie auch mit normalen Kartoffel zubereiten können. Probieren Sie mal eine Süßkartoffelsuppe oder ein Süßkartoffelpüree. Die ganz mutigen können sich auch an einen Süßkartoffelsalat trauen.

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regionale Askese Wochenbrief KW 06 2012

Nicht nur bei der Bahn ist das Wetter an allem Schuld, auch bei uns muss das Wetter für alles was nicht klappt und möglich ist herhalten.
Nächste Woche haben wir als Salat Postelein und Winterkresse geplant. Allerdings kann es möglich sein, daß über das Wochenende, da hier Dauerfrost angesagt ist, keine Ernte dieser Salate möglich ist. Dann müssen wir kurzfristig auf Kopfsalate aus Frankreich ausweichen. Unsere lieben Südeuropäischen Nachbarn freuen sich darüber. Schließlich leben auch sie dort, wie wir hier, von dem Verkauf ihrer Produkte. Das ist auch gut so. Es ist allemal sinnvoller einen Salat aus Frankreich oder Spanien zu importieren als ihn hier in geheizten Gewächshäusern zu erzeugen.

Nach den Biolandrichtlinien ist das Heizen von Glas- und Folienhäusern ist in der Regel auf die maßvolle Verlängerung der Kulturzeit im Herbst und Verfrühung im Frühjahr zu beschränken. Im Winter sollen die Kulturflächen lediglich frostfrei (ca. 5 °C) gehalten werden. Die Jungpflanzenanzucht,die Treiberei und Topfkräuterkulturen sind davon ausgenommen.

Die Alternative wäre im Winter auf Lebensmittel wie Salate, Paprika, Gurken und Tomaten zu verzichten und sich den Jahreszeiten entsprechend zu ernähren. Salate, wie Feldsalat, Postelein oder Winterkresse,  gäbe es dann nur in den kurzen frostfreien Perioden im Winter. Wie es eben früher so war. Allerdings ist es heute anders als früher, ob es besser ist, ist eine Frage die ich hier nicht beantworten kann. Wir leben heute in einer extrem arbeitsteiligen Welt. Viele Arbeitsplätze unserer Kunden sind abhängig von dem Export in genau die Länder, von denen wir unsere Ware im Winter beziehen. Praktisch ausgedrückt: eine Einspritzpumpe, die bei Bosch in Stuttgart Feuerbach für einen Traktor in Frankreich oder Griechenland produziert wird, wird mit Orangen oder Salaten bezahlt die wir hier essen. Wenn dieser Austausch nicht mehr funktioniert wird auch keine Einspritzpumpe mehr bei Bosch in Feuerbach für den Export hergestellt.

Interessant in diesem Zusammenhang ist auch, daß sich die regionale Askese vornehmlich auf Lebensmittel beschränkt während sie bei Elektronikartikel und Kleidung weit weniger anzutreffen ist. Im Gegensatz Elektronikartikel und Kleidung werden Lebensmittel allerdings nur dann importiert wenn sie aus klimatische Gründen regional nicht angebaut werden können, oder Jahreszeitlich nicht verfügbar sind. Auch die Importierten Lebensmittel werden nach den gleichen Standards kontrolliert wie in Deutschland. Zusätzlich werden von unseren Großhändlern, die Firmen Ecofit in Stuttgart und Willmann in Vaihingen, Eigenkontrollen und Rückstandsanalysen durchgeführt.

Am Rande sei hier noch vermerkt, daß sich Deutschland insbesondere im Schweinefleischbereich von einer Importnation zu einer Exportnation entwickelt hat. Mittlerweile haben wir hier in Deutschland die Masttierhaltung ähnlich perfektioniert wie den Autobau und sind in der Lage Masttierhaltungen ( Geflügel und Schweine) in fast beliebiger Größe zu händlen. Regionalität predigen und neue Schweineställe, die man nur durch Export auslasten kann, zu genehmigen, das passt nicht zusammen. Darüber lohnt es sich nachzudenken.

Obwohl sich Vielfalt im Angebot und der Wunsch nach regionalen Produkten nicht immer in Einklang bringen lässt, versuchen wir immer den regionalen Produkten den Vorzug zugeben. Das ist nicht  einfach und auch um diese Jahreszeit nicht jede Woche möglich. Doch hat sich in diesem Bereich im Vergleich zu früher sehr viel getan. Insbesondere durch eine bessere Lagertechnik können wir heute bis Mai Äpfel, Kohl und Wurzelgemüse lagern.

Hier noch ein paar Infos zur Ware:
Grapfruit sweety Saisonende, alternativ Grapfruit rot.
Bei Navelorangen Griechenland ist ebenfalls Saisonende nächste Woche sind hier Navelorangen aus Spanien vorgesehen. In die Obstabokisten planen wir Blutorangen.
Bei Äpfel sind voraussichtlich alle bekannten Sorten verfügbar.
Als Salate sind nächste Woche Postelein und Winterkresse vorgesehen. Feldsalat bleibt knapp.

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Heute warm morgen kalt Wochenbrief KW 05 2013

Heute hier, morgen dort, bin kaum da, muss ich fort…. Manche werden das Lied von Hannes Wader noch kennen, bezogen auf die zur Zeit vorherrschenden Temperaturschwankungen könnte man auch folgendes singen: heute kalt, morgen warm, bin kaum warm, werd ich kalt…. Aber, freuen wir uns, daß es warm ist, denn bei den zur Zeit doch sehr milden Temperaturen macht das Arbeiten im Freien einfach mehr Spaß, und so nutzen wir zur Zeit die Tage dazu, um unsere Gewächshäuser für die kommende Pflanzzeit wieder fit zu machen. Hier muss man so machen Giebel und so manche Türe erneuern, die durch die Winde und Stürme des vergangenen Jahres beschädigt wurden.

Nachdem wir diese Woche mit Grünkohl und Pinkel den Norden in den Süden geholt haben, wollen wir Sie ab nächster Woche wieder auf den rechten (schwäbischen) Pfad der Tugend (Essens) zurückführen. Passend zur Jahreszeit bieten wir Ihnen Hülsenfrüchte, mit Saitenwürstle an. Wir haben sowohl Geflügelsaitenwürstle vom eigenen Betrieb, als auch Saitenwürste mit Schweinefleisch vom Biolandbetrieb Fauser im Angebot. Für die Freunde der fleischlosen Kost bieten wir alternativ Tofuwürste, Naturtofu oder gerauchten Tofu an. Mein persönlicher Favorit ist allerdings Seitan. Probieren Sie mal angebratenen Seitan mit Linsen und Spätzle. Damit es auch mit den Spätzle was wird können Sie hierzu bei uns Spätzlesmehl bestellen. Das ist eine Mischung aus Hartweizen-, Weizen- und Dinkelmehl.  Für die etwas bequemeren unter unseren Kunden haben wir auch die schon fertigen Eierspätzle von unserem Biolandeierlieferanten Häring im Angebot. Neben Linsen kann man auch die ganze andere Palette der Hülsenfrüchte zusammen mit den Spätzle genießen. Z.B. Kichererbsen mit Möhren, Kartoffeln und Spätzle.

Nächste Woche packen wir in die Gemüsekiste: Wie immer die hervorragenden Möhren vom Biolandbetrieb Burger, dazu gibt es Zuckerhut, Pastinaken (auch die kann man zu Linsen und seinen Verwanden gesellen)  Blumenkohl, Stangensellerie und Mangold.

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Von Grünkohl und Weckle Wochenbrief KW 04 2013

Nächste Woche ist Grünkohl in der Kiste.
Im Gegensatz zu so manchem engstirnigen eingeborenen Berliner (Politiker), der schon an einer Überfremdung leidet, wenn man die Schrippen als Weckle bezeichnet, sind wir Schwaben so weltoffen, daß wir sogar heute auch zu Grünkohl  Grünkohl sagen und nicht Hasenfutter, wie es unsere Eltern noch vor zwei Jahrzehnte getan hätten. Mittlerweile sind wir soweit, daß wir Grünkohl sogar essen.  Und daß Pinkel eine Wurst ist, wissen wir auch.

Daß der Grünkohl auch bei uns in Baden-Württemberg in der Küche Einzug gehalten hat, haben wir den vielen Norddeutschen Nachbarn zu verdanken, die dieses köstliche Gemüse und das Wissen um dessen Zubereitung mitgebracht haben.

Grünkohlrezepte gibt es wohl so viele, wie es Küchen gibt in denen Grünkohl gekocht wird. Als Grundrezept kann man folgende Vorgehensweise empfehlen.
Zwiebel glasig dünsten, Grünkohl von den dicke Blattrippen trennen und ihn je nach persönlichem Geschmack mehr oder minder zerkleinert zu den Zwiebeln geben, dazu etwas Wasser und dann bis zu der gewünschten Bissfestigkeit garen. Zum Binden der Kohlsauce kann man feine Haferflocken verwenden.
Variieren kann man das  Rezept indem man die Zwiebel mit Speck anbrät. Man kann auch zuerst die  Pinkel- oder eine vergleichbare Wurst kochen und dann in dem Kochwurstwasser den Grünkohl garen. Anstatt Pinkel kann man auch wunderbar Kasslerscheiben mitgaren.

Als Pinkel  bieten wir Ihnen für nächste Woche die wohl erste echt schwäbische Pinkel an. Sie finden Sie in unserem Internetshop auf  der ersten Startseite in den Wochenangeboten. Die Wurst wird von  dem Biolandbetrieb Fauser hergestellt.
Auch wir sind gespannt wie so ein schwäbischer Pinkel schmeckt

Vegetarier empfehle ich geräucherter oder auch Naturtofu in Würfel zu schneiden, diese mit den Zwiebeln anbraten und anschließend mit dem Grünkohl zuende garen. Wer die Tofuwürfel nicht anbraten will, kann sie auch nur zusammen mit dem Grünkohl dünsten. Anstatt Tofu kann man auch Seitan verwenden.

Abgerundet wird ein Grünkohlessen traditionell mit einem Korn. (Schnaps)
Auch hier kann man, sofern kein Korn im Hause ist, auf einen Obstler ausweichen.

Die zur Zeit kalte Witterung lässt leider keine Feldsalaternte zu. Wir versuchen allerdings etwas Feldsalat von Kollegen zuzukaufen. Erschrecken Sie aber nicht über den Preis, da er sehr knapp ist, ist Feldsalat zur Zeit sehr teuer. Alternativ können wir Ihnen Blattsalate, oder auch Chinakohl als Salat empfehlen.

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