Handeln statt empören, Wochenbrief KW 09 2013

„Empört euch“. Wer dieses Buch von dem, diese Woche verstorbenen ehemaligen französischem Widerstandkämpfer Hessel nicht gelesen hat, hat zumindest schon darüber gelesen, oder davon gehört. Hessel fordert die Leser seines Buches auf, sich gegen offensichtliche Missstände, Gewaltfrei und mit zivilem Ungehorsam, zur Wehr zu setzen. Wen Hessel damit aber ganz bestimmt nicht ansprechen wollte, sind Politiker, die sich öffentlich über Zustände empören, die sie zuvor herbeientschieden haben.

Durch den Eierskandal sind die Umstände, wie die Firma Amazon, ihre Zeitarbeiter behandelte und bezahlte, fast schon wieder in Vergessenheit geraten. Wie haben sich hier die Politiker im Bundestag über diese Zustände empört. Zustände deren Verantwortlichkeit in ihren Entscheidungen lagen. Dabei müssten sie doch wissen, daß Altruismus in der Wirtschaft ein Fremdwort, ja sogar manchmal ein Schimpfwort ist. Die Gesetze werden gebogen wie eingeweichte Weiden, die zu einem Korb geflochten werden ohne zu brechen.

Warum ist das wichtig für unseren Betrieb. In der letzten Ausgabe der Sonntagszeitung der Frankfurter Allgemeinen wurde sehr umfangreich über Amazon berichtet. Unter anderem ging es auch darum, daß Amazon beabsichtigt im Online Lebensmittelhandel Fuß zu fassen. Von der Deutschen Post wurden übrigens auch in den letzte Wochen derartige Überlegungen  veröffentlicht. Wir nehmen diese Ankündigungen ernst, da die Entwicklung des Schuhversenders Zalando gezeigt hat, daß man mit sehr viel Geld im Hintergrund, sehr schnell sehr erfolgreich werden kann, wenn man über 5 bis 6 Jahre bereit ist Verluste zu tragen.

Es ist nun nicht so, daß wir diese Konkurrenz schon im vorauseilenden Gehorsam fürchten, wir kennen unsere Qualitäten, die so leicht nicht zu kopieren sind. Aber, so haben schon viele gedacht, und schneller verloren als sie es für möglich gehalten haben. Deshalb muss die Politik, anstatt sich zu empören, für Chancengleichheit sorgen. Sowohl in der Arbeitwelt, als auch bei der Möglichkeit, langjährig anhaltende Verluste steuerlich geltend zu machen, nur um Marktanteile zu gewinnen.

Und draußen auf dem Acker freuen wir uns auf die angekündigten höheren Temperaturen. Die für diese Woche geplanten Pflanzungen haben wir wegen den noch sehr kalten Nächten in dieser Woche auf nächste Woche verschoben.

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