Wochenbrief KW 15_2012

Liebe Kunden/innen

Übernächste Woche ist mal wieder, wie jedes Jahr, der 1. Mai. Er fällt dieses Jahr auf den Dienstag. Für Sie bedeutet das, daß abgesehen von den Montagstouren, Sie ihre Lieferung einen Tag später als üblich erhalten.

Noch haben die kalten Nächte der letzten Tage den bisher gesäten und gepflanzten Kulturen nicht  geschadet. Da Zucchini und Kürbis in dieser Hinsicht allerdings echte Mimosen sind, warten wir mit der Aussaat dieser Kulturen noch etwas ab, bis wir weitgehend sicher sind, daß bis nach dem Keimen dieser Pflanzen keine Nachtfröste mehr auftreten, denn diese Pflanzen sind als Keimlinge extrem Frostgefährdet.

Aus unseren Gewächshäusern ernten wir zur Zeit Salate, Ruccola, Dill, Kerbel, Radieschen, und Schnittlauch. Ab übernächster Woche kommen Mangold und Kohlrabi dazu.

Auf unseren Baustellen ist zur Zeit etwas Ruhe eingekehrt. Nächste Woche erwarten wir allerdings den Stahlbauer, der die Überdachung des Auslieferbereiches erstellt.

Obwohl es in den Gewächshäusern schon grünt, blüht und wächst, und auch auf den Feldern im Freiland viele Kulturen bald zur Ernte anstehen, sind in dem Zeitraum von Ende April bis etwa Mitte Mai, sehr wenige eigene oder regionale Produkte verfügbar.  Das hängt damit zusammen, daß es nun immer weniger Lagerware wie Wurzelgemüse oder Kohl gibt, bzw. diese Produkte durch die lange Lagerdauer qualitätsmäßig schon sehr nachlassen, und daß die Freilandkulturen leider noch nicht zur Ernte anstehen. Das wird sich aber schlagartig Mitte Mai ändern, denn dann kommen unsere Biolandkollegen  aus der Pfalz mit den ersten Freilandkulturen, wie Salate, Fenchel, Brokkoli, Blumenkohl, Weißkohl und frischem Rotkohl. Die Pfalz ist klimabedingt zwei bis drei Wochen früher als unsere Region.

Neben den samstäglichen Hofinfotagen, die Sie von den letzten Jahren schon kennen, bieten wir Ihnen in diesem Jahr zusätzlich zwei Hofführungen an. Diese Hofführungen sind freitags von 15 bis 18 Uhr mit Anmeldung.
Hier die Termine:

Hofführung Freitag 18. Mai 15 Uhr bis 18 Uhr bitte mit Anmeldung

Hofinfotag Samstag 30 Juni 11Uhr bis 18 Uhr ohne Anmeldung

Hofführung Freitag 13. Juli 15 Uhr bis 18 Uhr bitte mit Anmeldung

Hofinfotag Samstag 06 Oktober 11Uhr bis 18 Uhr ohne Anmeldung

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Sind 95% genug Wochenbrief KW 14 2012

Liebe Kunden/innen.

Von Woche zu Woche kommt nun mehr Frühling in die Gemüsekiste.
Nächste Woche gibt es voraussichtlich schon die ersten Gewächshaussalate aus unseren Gewächshäusern, dazu kommen Radieschen, Ruccola, Dill und Schnittlauch. Kohlrabi und Mangold brauchen noch etwas Zeit und  Wärme.

Draußen auf unseren Feldern hoffen wir auf Regen über Ostern. Zum Einen täte das den bisher gesäten Kulturen natürlich sehr gut, und zum Anderen bringt der Regen die Unkräuter auf den Flächen zum Keimen auf welchen wir noch nichts ausgesät haben. Diese gekeimten Unkräuter können dann vor den nächsten Aussaaten durch einen Eggenstrich zerstört werden. Auch wenn einige Biokollegen die Unkräuter verniedlicht als Beikräuter bezeichnen bleiben diese Pflanzen für uns Unkräuter, denn eine erfolgreiche Unkrautbekämpfung ist im biologischen Gemüsebau ausschlaggebend für den Erfolg einer Kultur. Ich glaube in manchen Nächten träumt auch der überzeugteste Biogärtner von der Möglichkeit die Unkräuter wegspritzen zu können, wenn mal wieder alle Maßnahmen der mechanischen Unkrautbekämpfung versagt haben und das Gemüse von den beikrautigen Unkräutern überwuchert werden.

In unseren Gewächshäusern haben wir mit den Unkräutern weniger Probleme, da wir hier die Pflanzen in sogenannte Mulchvliese pflanzen, die das Unkraut unterdrücken. Lediglich in den Wegen muß das Unkraut von Hand  mit der Hacke entfernt werden.

Sicher haben auch Sie von dem Dioxinskandal in einem Legehennenstall in Norddeutschland gehört und gelesen. Noch weis man nicht wie hier die Kontamination der Eier erfolgte. Über das Futter, über den Boden der Freilaufflächen, über die Futterverteilanlage. Sicher muss man sich im ökologischen Landbau, in den Verbänden und Kontrollstellen die Frage stellen, warum, wenn Skandale auftreten, sie immer oder fast immer in den Bereichen der Geflügelhaltung stattfinden und zwar sowohl in der Geflügelmast wie auch in der Legehennenhaltung. Ein Grund dafür mag der sein, daß auch die Geflügelhaltung im Biobereich, abgesehen von den Auslaufflächen, oft Flächenunabhängig betrieben wird . Das bedeutet, diese Betriebe müssen ihr Futter zu 100% von anderen Betrieben kaufen bzw. sie kaufen das Futter von Futterhändlern und Futtermischbetrieben. Zum Anderen gibt es auch viele Biogeflügelhalter, die die Biogeflügelhaltung als Zweigbetrieb Ihrer konventionellen Geflügelhaltung bewirtschaften. Zudem sind im Bereich der Geflügelhaltung nach den EU Biorichtlinien immer  noch 5% Futter aus konventionellem Anbau erlaubt. Um die Futtermischungen zu optimieren, so sagen hier die Geflügelzüchter wäre dies notwendig. Anders ausgedrückt, damit ein Biohuhn, ähnlich wie ein konventionelles Huhn 300 Eier pro Jahr legt, müssen die Aminosäuren im Futter in einem genau definierten Verhältnis vorliegen. Die hierzu benötigten hochwertigen Eiweißfuttermittel wie zum Beispiel Maiskleber oder Sesam sind leider in biologischer Qualität, wenn überhaupt, dann nicht ausreichend vorhanden. Auf der anderen Seite muss man sich fragen ob es in diesem Zusammenhang sinnvoll ist biologisch angebauter Sesam aus Afrika in das Legehennenfutter zu mischen um die Hennen mit 100%  Biofutter zu füttern. Das sind die Widersprüche mit denen sich die Verbände des ökologischen Landbaues in den nächsten Jahren auseinandersetzen und letztendlich auch beantworten müssen.
Ein Verzicht auf diese 5 % konventioneller Futtermittel wäre durchaus möglich, hier allerdings mit folgenden Konsequenzen: Die Futterverwertung wäre schlechter, das Futter teurer, die Legeleistung niedriger = das Ei teuerer (ca 45 Cent/Ei). Meine Meinung hierzu ist, daß man sich in einem überschaubaren Zeithorizont, der hier durchaus 5 bis 10 Jahre betragen kann, auf die 100% Biofutter im Geflügelbereich zu bewegen muss.

Auch auf unseren Baustellen geht es voran. Diese Woche wurden die letzten Vorbereitungen  für die entgültige Herstellung der Bodenplatte abgeschlossen und auch endlich die Haupteingangstüre eingebaut.

Ich wünsche Ihnen in frohe Ostern.

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In großen Schritten Wochenbrief KW 13 2012

Liebe Kunden/innen

Obwohl es etwas zu trocken ist und obwohl wir für unsere Aussaaten dringend Regen brauchen habe ich mir vorgenommen mich zumindest bis Ostern nicht über das Wetter zu beklagen. Das ist mein Beitrag zum Fasten.

Draußen auf den Feldern, in den Gewächshäusern und auf unseren Baustellen geht es in großen Schritten voran.
Auf den Feldern ist das Sommergetreide und der Klee gesät. Der Winterspinat tut sich wegen der Trockenheit noch etwas schwer, während der vor zwei Wochen gesäte Spinat schon die Keimblätter aus der Erde streckt. Petersilienwurzel, Möhren, Mangold, Rote Beete und Lauch wurden diese und letzte Woche gesät und waren nun auf Regen.
In den Gewächshäusern wachsen die Kulturen kräftig und schön. Nächste Woche ernten wir Schnittlauch, Ruccola und Sauerampfer. Wenn wir Glück haben können wir sogar schon Anfang nächster Woche auch Radieschen bündeln. Übernächste Woche steht auch dann schon der Salat, die Asiagreens und evtl. auch schon der Mangold zur Ernte an.

Auf unseren Baustellen wurde diese Woche die Dachsanierung des Wohnhauses und der Mitarbeiterwohnungen abgeschlossen. Das war der vorletzte Abschnitt der Dachsanierungen auf unserem Betrieb. Mit dem letzen Abschnitt der Voraussichtlich in zwei Jahren stattfindet  werden dann auch die letzen Asbestzementplatten von unserem Betrieb verschwunden sein.
Beim Neubau Packhalle beginnen wir diese Woche mit dem  Anbringen der  Holzfassade. Im Innenbereich isoliert die Baufirma den Boden, so daß wir, so hoffe ich, noch vor Ostern die Bodenplatte einbauen können.

Bitte beachten Sie die geänderten Liefertage vor und nach Ostern.
Vor Ostern liefern wir einen Tag früher aus. Die Montagslieferungen vom 02.04.2012 liefern wir allerdings schon am Samstag den 31.03.2012  aus.
Nach Ostern bekommen Sie Ihre Lieferung einen Tag später.

Sonnige Grüße aus Aurich.
Michael Braun

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Reste essen ist zu kurz gesprungen Wochenbrief KW 12 2012

Liebe Kunden/innen

Die Kampagne unserer Landwirtschaftsministerin Ilse gegen die Verschwendung von Lebensmittel ist ehrenswert. Das erhofft sie sich jedenfalls, als sie öffentlichkeitswirksam erklärte, wie sie die Reste der Woche zu wohlschmeckenden Mahlzeiten zubereitet.
Aber Ilse sagt nichts darüber wie es so weit kommen konnte, daß uns unsere Lebensmittel nichts mehr Wert sind.

Sie sind uns nichts mehr Wert, weil sie nichts mehr Wert sind. Das ist der eigentliche Hintergrund bei der Debatte um MDH und Verschwendung. In keinem anderen Land geben die Menschen weniger Ihres Einkommens für Lebensmittel aus wie in Deutschland.

Die Bauern haben darauf reagiert indem Sie Ihre Produktionsverfahren in einem Ausmaß rationalisiert haben wie wir es vor einigen Jahren nie für möglich gehalten haben. Im Ackerbau drängt die Industrie auf die Einführung der Gentechnik, Mastanlagen für Hähnchen mit 40000 Tieren sind heute Standard, bei Mastschweinen  bewegt man sich heute in Größenordnungen zwischen 3000 und 10000 Tieren pro Stall und obwohl man in der Legehennenhaltung von der Käfighaltung auf die Kleingruppenhaltung umgestellt hat, hat sich an den grundsätzlichen Haltungsbedingungen der Tiere nichts geändert.
Wenn wir schon die Kreaturen nicht wertschätzen, schätzen wir auch den Wert ihrer Produkte nicht. So einfach ist das. Und darüber schweigt sich Ilse aus.

Den Landwirten ist hier allerdings der kleinste Vorwurf zu machen. Bei Gewinnen von weniger als einem Cent/Ei und einigen wenigen Cent/Brathuhn ist diese Entwicklung sozusagen alternativlos für die betroffenen Erzeuger und durch die durch die Politik gesetzten Rahmenbedingungen vorgegeben und sogar so gewollt. Wenn Ilse hier glaubwürdig bleiben will muss sie mehr liefern als ein Resteessen.

Doch auch der ökologischen Landbau hat in diesem Zusammenhang keinen Grund sich selbstgefällig auf die Schulter zu klopfen. Auch hier geht der Trend in der Tierhaltung zu immer größeren Beständen und auch hier versucht man den Tieren eine immer größere physiologische Leistung abzuverlangen. Auch hier wird ein Legehuhn nur ein Jahr alt, weil es danach ausgelaugt ist und auch die Brathähnchen werden kaum älter als acht Wochen. Der ökologische Landbau muss sich die Frage stellen: ist in dem Maße wie ökologisch erzeugtes Fleisch zur Zeit nachgefragt wird eine den Richtlinien entsprechende Haltung langfristig möglich. Hier geht es um die Verfügbarkeit der Flächen, die für die Freilandhaltung notwendig sind und zukünftig in noch viel größerem Maße notwendig wären und um die Verfügbarkeit der Futtermittel, insbesondere um das Futtergetreide für  Hühner und Schweine, das  in direkter Konkurrenz zur menschlichen Nahrung steht.
Auch muss darüber geredet werden, ob es richtig ist Düngemittel im ökologischen Landbau zu verwenden, die aus Schlachtabfällen hergestellt werden, die als Nebenprodukte bei der Schlachtung  von Tieren aus der Massentierhaltung anfallen.
Im Biolandverband wird zur Zeit eine sogenannte Leitbilddiskussion geführt, in der unter anderem auch diese Fragen erörtert werden.

Nächste Woche packen wir in die Obstkiste Äpfel mit kleinen Macken die durch einen leichten Hagel im Sommer des letzten Jahres verursacht wurden. Die Äpfel sind von der inneren Qualität her allerdings sehr gut.
Bei den Orangen haben wir zur Zeit sehr große Qualitätsunterschiede.  Diese Woche war eine Partie, die äußerlich hervorragend aussah im innern strohig und trocken, während die Blutorangen, die zugegebenermaßen sehr fleckig sind eine hervorragende innere Qualität aufweisen.

Nachdem wir letzte Woche das Sommergetreide gesät haben, werden wir diese Woche Klee und Gras aussäen. Auf diesen Kleegrasflächen darf dann im Sommer und Herbst unser Freilandgeflügel weiden. Gleichzeitig ist der Klee und das Gras wie ein Urlaub für die Ackerflächen. Sie erholen  sich in diesen ein bis zwei Jahren der Weidenutzung von den Strapazen der Ackerbaulichen Verwendung.

Auf unseren Gemüsefeldern werden wir diese Woche Bundmöhren, Mangold, Lauch, und Petersilienwurzel aussäen.

Nächste Woche dürfen Sie sich auf den ersten Bärlauch in diesem Jahr freuen.

Ich wünsche Ihnen ein schönes sonniges Wochenende.

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Mit der Sonne im Gesicht gehts leichter Wochenbrief KW 11 2012

Liebe Kunden/innen

Super Wetter für alles was gerade zu tun ist, und das ist viel, aber mit der Sonne im Gesicht geht’s leichter.

Im Freiland sind die Felder hervorragend abgetrocknet. Die Felder, die für die Getreide und Maisaussaat vorgesehen sind haben wir diese Woche zum Ersten Mal abgeeggt. Bei diesem Arbeitschritt wird der Boden eingeebnet und gleichzeitig werden dabei auch schon gekeimte Unkräuter zerstört. Am Freitag werden wir dann das Sommergetreide (Hafer, Gerste und Sommerweizen) aussäen. Eine Erklärung zur Begriffsbestimmung: Obwohl alle Getreidearten im Sommer geerntet werden, unterscheidet man zwischen Wintergetreide und Sommergetreide. Wintergetreide wird im Herbst gesät und Sommergetreide im Frühjahr. Das Wintergetreide braucht um überhaupt fruchtbare Ähren ausbilden zu können einen länger anhaltenden Kältereiz. Würde man Wintergetreide im Frühjahr aussäen, würde es wachsen wie Gras.
Diese Woche sind auch noch die Dicken Bohnen zur Aussaat vorgesehen. Allerdings werden die dicken Bohnen mit der Pflanzmaschine ausgesät, da die Bohnenkörner sprichwörtlich auch für die größte Sämaschine zu dick sind.

In unseren Gewächshäusern wurde diese Woche der zweite Satz Radies gesät und nächste Woche werden die letzten noch freien Gewächshäuser mit Salat und Kohlrabi bepflanzt.

Auch auf unseren Baustellen ist das Frühlingserwachen ausgebrochen. Auf der einen Seite renoviert der Zimmermann ein altes Asbestdach. Auf der anderen Seite dichten die Flachdachbauer das Dach der Halle ab und darunter plagen sich die Betonbauer mit dem genauen setzen der Edelstahlrinnen ab. Kurz gesagt es geht voran.

Bitte beachten Sie die Liefertagsverschiebungen vor und nach Ostern.
Vor Ostern beliefern wir Sie einen Tag früher als üblich. Die Montagslieferungen werden allerdings schon am Samstag zuvor ausgeliefert.
Nach Ostern ist es genau andersherum, dann liefern wir einen Tag später als üblich.

Ich wünsche Ihnen eine sonniges Wochenende

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Zumutungen Wochenbrief KW 10 2012

Sich den Zumutungen selbst auszusetzen die man jahrelang von anderen forderte, ist das zuviel verlangt von einem ehemaligen Bundespräsidenten. Ich denke das wäre das mindeste.

Langsam wird es in den Gewächshäusern grün. Salat, Mangold, Kohlrabi, Asiasalat, Rucola, Dill, Petersilie und Kerbel sind gepflanzt und die letzte Woche gesäten Radieschen strecken die ersten Keimblätter, noch sehr vorsichtig und zurückhaltend, aus der Erde. Nächste Woche pflanzen wir den zweiten Satz Salat und säen nochmals Radies.

Im Freiland warten wir darauf, daß die Felder noch etwas abtrocknen. Dann werden Dicke Bohnen, Spinat und Mangold gesät. Zuckermais, Kürbis und Zuccini brauchen eine etwas wärmere Bodentemperatur und werden erst in 4 bis 6 Wochen gesät. Auch bei Petersilienwurzel, Rote Beete und Pastinaken warten wir noch zwei bis drei Wochen um vor der Aussaat die bis dahin aufgelaufenen (gekeimten) Unkräuter mechanisch (mit der Egge) bekämpfen zu können.

Ich wünsch Ihnen ein schönes sonniges Wochenende.

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Wchenbrief KW 09 2012

Liebe Kunden/innen

Mit der Sonne kommt Bewegung in das Leben und in den Betrieb.
Man mag es gar nicht mehr wahr haben, daß wir bis vor wenigen Tagen noch Temperaturen im zweistelligen Minusbereich hatten. Da frieren nicht nur Wasserleitungen ein, ein wenig friert auch das Leben ein und man kann sich dann auch vorstellen, warum es manche Tiere vorziehen bei solchen Temperaturen einen Winterschlaf zu halten. Es gab Tage in diesem Winter da wünschte auch ich ein Bär im Winterschlaf zu sein.
Diese Woche kamen die Zimmerleute und haben die Halle für den Neubau aufgeschlagen. Durch die Vorfertigung geht heutzutage  so etwas überraschend schnell. In zwei Tagen stand die Halle mit dem Dach. Zugegeben noch ohne Fenster und Türen und auch ohne die Dachisolierung und Dachabdichtung. Im Gegensatz zum Tiefbau haben die Zimmermänner (es waren wirklich nur Männer) den Vorteil, daß sie sehr schnell etwas Sichtbares Großes bewirken, während die Tiefbauer ihre  Arbeit ihr ganzes Wirken und Schaffen unter einer Betonplatte verstecken (müssen). Das ist ein wenig ungerecht.
Wir hoffen, daß diese Woche noch die Dachdeckerfirma das Flachdach Wetterfest macht.
In unseren Gewächshäusern haben wir diese Woche Salat, Mangold und Kohlrabi gepflanzt. Am Freitag sähen wir noch Radieschen und nächste  Woche pflanzen wir Kräuter.
Noch immer beobachte ich Blutampfer und Winterkresse, denn der Frost war hart. Zwar zeigen diese Pflanzen einen ungehörigen Überlebenswillen in einem ersten zarten Grün, aber ob sie es wirklich schaffen ist fraglich.
Auf den Feldern tut sich zur Zeit noch nichts, noch ist der Boden zu feucht um ihn bearbeiten zu können, aber ein paar sonnige warme Tage kann an dieser Situation sehr schnell etwas ändern.  Wir stehen in den Startlöchern für die Frühjahrsaussaaten.

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buckeln und treten. Wochenbrief KW 08 2012

Liebe Kunden.

Nach oben buckeln und nach unten treten. Nicht nur Arbeitnehmer auf allen Hierarchienstufen kennen dieses Problem. Auch im Handel wird dieses Prinzip des Fahrradfahrens angewendet und hat einen großen Anteil an der Verschwendung  von Lebensmittel hier insbesondere im Obst- und Gemüsebereich.
Sie als Kunde erwarten einwandfreie Ware. Wenn Sie etwas, aus welchen Gründen auch immer, bei uns reklamieren, ist das für uns ein Erkenntnisgewinn und ärgerlich zugleich. Da wir die Ware beim Erzeuger oder auch beim Zwischenhändler sofort weiter reklamieren, bleiben wir auf den Kosten der Reklamation  nicht sitzen. Der Großhändler seinerseits reklamiert dann die von Ihnen bei uns reklamierte Ware bei dem Erzeugerbetrieb der letztendlich die Kosten für Ihre Reklamation zu tragen hat. Da wir selbst Erzeuger und Händler sind kennen wir alle Stufen dieser sich nach unten fortsetzenden Kette.  Als Erzeuger versucht man nun durch einen höheren Sortieraufwand und ein evtl. besseres Qualitäts- und Hygienemanagement die Reklamationen zu vermeiden. Das geht zwangsläufig, hier schon auf Erzeugerebene, mit einem höheren Ausschuss einher. Kein Landwirt lässt zum Beispiel freiwillig 30% der Kartoffeln auf dem Feld liegen, weil sie zu klein sind. Oder er vernichtet auch nicht freiwillig den Grünkohl nur weil 5% der Blattmasse etwas gelb sind. Nach dem Kochen würde man das nicht mehr bemerken, aber unverkäuflich ist der Grünkohl trotzdem.
Auf Groß- und Einzelhandelsebene geht dieses Reklamationsverhalten sogar soweit, daß wenn nur ein kleiner Teil der Partie den äußeren und inneren Qualitätsvorstellungen nicht entspricht die ganze Partie reklamiert und vernichtet wird, weil es oft billiger ist zu vernichten anstatt zu sortieren da man nach unten durchreklamieren bzw. ,bildlich gesprochen, treten kann.

Nicht, daß ich Sie jetzt von Reklamationen abhalten will, wir in unserem Betrieb haben ganz wenig Reklamationen, obwohl die Birnen manchmal runzlig sind, die Kiwis und die Avokados nicht weich werden und die Mangos bevor sie reif sind von innen faulen.
Wenn Sie meinen, etwas ist nicht in Ordnung, reklamieren Sie die Ware, denn für uns steht der Erkenntnisgewinn im Vordergrund, da wir nicht jedes Produkt jeden Tag probieren, und auch nicht in die Produkte hineinsehen können. Auch, weil wir Erzeuger sind, ist eine solche Rückmeldung von Ihnen an uns wichtig und notwendig.

In unseren Gewächshäusern hat der Frost doch größere Schäden angerichtet als wir angenommen haben. Der Feldsalat, der Asiasalat und der Postelein ist erfroren oder so frostgeschädigt, daß es sich nicht mehr lohnt diese Kulturen zu ernten.  Auch bei Kresse, Wegerichsalat und Blutampfer müssen wir wohl mit einem Totalausfall rechnen.
Diese Woche bereiten wir die schon freien Gewächshäuser für die ersten Frühjahrspflanzungen in der nächsten Woche vor. Die Gewächshäuser werden gedüngt und gefräst, anschließend wird ein Mulchvlies auf dem Boden fixiert. Entsprechend der jeweiligen Kultur sind in das  Mulchvlies  Löcher eingestanzt.
Durch diese Löcher werden dann die Pflänzchen in die Erde gesetzt. Das Mulchvlies unterdrückt die Unkräuter, verhindert eine übermäßige Wasserverdunstung und es verhindert auch eine Verschmutzung  der Pflanze mit Erde bei der Ernte.

Ich wünsche Ihnen ein sonniges Wochenende.

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Warum aus 2% schnell 33% werden Wochenbrief KW 7 2012

Liebe Kunden/innen.

In diesen Tagen findet in Nürnberg die weltgrößte Biofachmesse statt. Die Presse berichtet von einem nahezu 10%igem  jährlichem Zuwachs von Bioprodukten. Die Branche feiert sich selbst und bedauert zugleich sehr öffentlichkeitswirksam, daß sie um den Bedarf zu decken, sehr viel Ware aus dem Ausland importieren muss.
Hier stellt sich natürlich der Verbraucher die Frage, warum in einem solch günstigen Marktumfeld nicht mehr Landwirte und Gärtner ihre Betriebe auf den ökologischen Landbau umstellen. Um diese Frage zu beantworten, muss man voranstellen, daß es sich bei dem ökologischen Landbau immer noch um einen Nischenmarkt handelt. Nach „aid Infodienst“ wurden in Deutschland 2011 nur 6% der landwirtschaftlichen Fläche ökologisch bewirtschaftet. Das entspricht  ungefähr 1 Mill. ha. Eine Steigerung um 2% auf insgesamt 8% der landwirtschaftlich genutzten Fläche sind eben relativ gesehen auf die bisher ökologisch bewirtschafteten Fläche 33% mehr Fläche und  Ware. Selbst in einem Wachstumsmarkt, wie dem für ökologische Lebensmittel, sind solche Wachstumsraten so schnell nicht realisierbar. Das ist einer der Gründe, warum ein vermeintlich geringer prozentualer Zuwachs der ökologisch bewirtschaften Fläche, relativ gesehen auf die bisher bewirtschaftet Fläche sich nicht so einfach bewerkstelligen lässt.
Ein weiterer Hinderungsgrund für die Umstellung auf den ökologischen Landbau ist die zur Zeit sehr günstige Erlössituation der konventionellen Landwirtschaft und der ungebremste Zubau von Biogasanlagen der hiermit im Zusammenhang steht. Zu beobachten ist auch, daß wenn umgestellt wird, dies hauptsächlich auf Grenzertragsstandorten und in Grünlandgebieten, wie im
Schwarzwald oder dem Algäu, geschieht. Auf diesen Standorten ist die Ertragsminderung, durch die Umstellung auf den ökologischen Landbau nicht so hoch wie dies auf besten Ackerböden ist. Außerdem gibt es in diesen Gebieten auch nicht die Alternativen zum Anbau von Mais oder Zuckerrüben, die bislang im konventionellen Anbau noch die besten Erträge abwerfen.  Das bedeutet, daß obwohl wir im ökologischen Landbau einen Flächenzuwachs haben, dies nicht auf den Flächen geschieht die notwenig wären, um die Produkte anzubauen die nachgefragt werden, wie Gemüse, Kartoffeln, Obst oder auch Futtergetreide für die Tierhaltung.

Insbesondere den letzteren Punkt müssen wir im ökologischen Landbau jedoch kritisch betrachten. Durch die negative Berichterstattung über die konventionelle Tierhaltung ist die Nachfrage nach Fleisch und Eiern aus ökologischer Tierhaltung in den letzten Jahren sprunghaft gestiegen. Aufgrund der geringeren Erträge im ökologischen Landbau ist aber eine, wie von vielen gewünschte, flächendeckende ökologische Landwirtschaft nur durch einen weitgehenden Verzicht auf tierische Produkte möglich, wenn das Futter dieser Tiere in Konkurrenz zu Lebensmitteln steht, die dazu geeignet wären Nahrungsmittel herzustellen die für den menschlichen Verzehr geeignet sind.

Auch eine wie von vielen Marktteilnehmern geforderten stärkeren staatlichen Förderung des ökologischen Anbaues und die Umstellung auf diesen, halte ich nicht für Zielführend. In den letzten 40 Jahren, seit dem wir unseren Betrieb  ökologisch bewirtschaften, erlebten wir einige solcher Maßnahmen, die immer zur Folge hatten, daß der Markt kurze Zeit später zusammenbrach. Wie ich vorher dargelegt habe, wirken sich eben in Nischenmärkten, kleine relative Steigerungen massiv auf die bisher absolut erzeugte Menge aus.
Der Markt muss vom Verbraucherverhalten heraus wachsen.
Wünschenswert, wäre auch, daß der Gesetzgeber mehr Mut hat restriktiv einzugreifen, anstatt zu fördern. Z.B. beim Antibiotikaeinsatz in der Tierhaltung. Man bekommt ja auch keinen Zuschuss, wenn man in der Tempo 30 Zone 30km fährt, im Gegenteil, man wird bestraft wenn man schneller ist.

Auf unserem Hof taut langsam alles wieder auf, zum Glück gab es keine Wasserrohrbrüche. Wie unsere Gewächshauskulturen die lange kalte Kälte überstanden haben  wird sich in den nächsten Tagen zeigen. Zuallererst müssen wir, wenn der Boden bis in 15 cm Tiefe aufgetaut ist, die Kulturen gründlich bewässern . Denn Kälte trocknet nicht nur die Haut aus.

ich wünsche Ihnen aus dem pietistischen Aurich einen fröhlichen feuchten Fasching.

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Wochenbrief KW 06 2012

Liebe Kunden/innen.

Diese Kältewelle haben wir nach den doch vergangenen milden Wochen nicht mehr erwartet. Kalt war es auch in den vergangenen Jahren, im letzten Jahr war es sogar sehr lange sehr kalt. Von November 2010 bis Mitte März 2011, aber so kalt wie jetzt war es schon sehr  lange nicht mehr. Ich kann mich nicht daran erinnern, daß in den letzten 15 Jahren der Diesel in unseren Lieferfahrzeugen versulzte. Ich hoffe das ist kein Vorgeschmack auf noch kältere Winter in den kommenden Jahren, wie uns das manche Wetterforscher prophezeien. Die abschmelzenden Polkappen sollen für dieses Phänomen verantwortlich sein. Nun denn, wenn es so kommt und man weis es, kann man sich ja darauf vorbereiten. Wir werden unsere Baupläne dahingehend ändern, daß wir nun auch die Verladezone frostfrei planen.
Gut tut der Frost den Böden, denn der Frost hinterlässt eine herrliche Frostgare und außerdem ist jetzt auch der letzte Senf und die letzte Ackerbohne, die wir im Herbst als Gründüngung gesät haben, abgefroren. Und so leid es mir auch um die Mäuse tut, hoffe ich trotzdem, das die Kälte deren Population ein wenig verringert.
Auch unsere Gewächshäuser hat die Kälte fest im Griff. Alles schläft den Kälteschlaf. Es ist immer wieder erstaunlich, wie Feldsalat, Postelein, Petersilie, Schnittlauch und Co diesen Tiefschlaf fast unbeschadet überstehen. Petersilie und Schnittlauch frieren natürlich ab, aber sie treiben im Frühjahr wieder aus den Wurzeln neues Grün. Einzig bei unserem Asiasalat habe ich bedenken, daß er die Kälte der vergangenen Tage überlebt hat.

Überleben sollte natürlich auch Ihr Gemüse und Obst, wenn es bei Ihnen ankommt. Ungeschützt ist Ihre Lieferung innerhalb von kurzer Zeit steinhart gefroren. Obwohl mir eine Kundin diese Woche begeistert erzählte, wie sie gefrorenen Salat in der Pfanne zubereitete, empfehle ich Ihnen trotzdem unsere Kundenisokiste. In diese isolierte Kiste kann unser/e Fahrer/in Ihre Lieferung geschützt deponieren. 2 unserer hohen Pfandkisten haben darin Platz. Die Kiste besteht aus einem sehr hochwertigem Styropor und ist abwaschbar. Da sie viel besser isoliert als jede Kühltasche kann man sie auch als Solche verwenden. Sie können die Kundeniosokiste per Telefon oder über unseren e-shop bestellen.

Auf unseren Baustellen tut sich zur Zeit überhaupt nichts. Aber die Zimmerleute und die Metallbauer nutzen diese Zeit um in Ihren Werkstätten die bestellten Gewerke so vorzubereiten, daß bei etwas besserem Wetter die Bauarbeiten zügig vorangehen.

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