buckeln und treten. Wochenbrief KW 08 2012

Liebe Kunden.

Nach oben buckeln und nach unten treten. Nicht nur Arbeitnehmer auf allen Hierarchienstufen kennen dieses Problem. Auch im Handel wird dieses Prinzip des Fahrradfahrens angewendet und hat einen großen Anteil an der Verschwendung  von Lebensmittel hier insbesondere im Obst- und Gemüsebereich.
Sie als Kunde erwarten einwandfreie Ware. Wenn Sie etwas, aus welchen Gründen auch immer, bei uns reklamieren, ist das für uns ein Erkenntnisgewinn und ärgerlich zugleich. Da wir die Ware beim Erzeuger oder auch beim Zwischenhändler sofort weiter reklamieren, bleiben wir auf den Kosten der Reklamation  nicht sitzen. Der Großhändler seinerseits reklamiert dann die von Ihnen bei uns reklamierte Ware bei dem Erzeugerbetrieb der letztendlich die Kosten für Ihre Reklamation zu tragen hat. Da wir selbst Erzeuger und Händler sind kennen wir alle Stufen dieser sich nach unten fortsetzenden Kette.  Als Erzeuger versucht man nun durch einen höheren Sortieraufwand und ein evtl. besseres Qualitäts- und Hygienemanagement die Reklamationen zu vermeiden. Das geht zwangsläufig, hier schon auf Erzeugerebene, mit einem höheren Ausschuss einher. Kein Landwirt lässt zum Beispiel freiwillig 30% der Kartoffeln auf dem Feld liegen, weil sie zu klein sind. Oder er vernichtet auch nicht freiwillig den Grünkohl nur weil 5% der Blattmasse etwas gelb sind. Nach dem Kochen würde man das nicht mehr bemerken, aber unverkäuflich ist der Grünkohl trotzdem.
Auf Groß- und Einzelhandelsebene geht dieses Reklamationsverhalten sogar soweit, daß wenn nur ein kleiner Teil der Partie den äußeren und inneren Qualitätsvorstellungen nicht entspricht die ganze Partie reklamiert und vernichtet wird, weil es oft billiger ist zu vernichten anstatt zu sortieren da man nach unten durchreklamieren bzw. ,bildlich gesprochen, treten kann.

Nicht, daß ich Sie jetzt von Reklamationen abhalten will, wir in unserem Betrieb haben ganz wenig Reklamationen, obwohl die Birnen manchmal runzlig sind, die Kiwis und die Avokados nicht weich werden und die Mangos bevor sie reif sind von innen faulen.
Wenn Sie meinen, etwas ist nicht in Ordnung, reklamieren Sie die Ware, denn für uns steht der Erkenntnisgewinn im Vordergrund, da wir nicht jedes Produkt jeden Tag probieren, und auch nicht in die Produkte hineinsehen können. Auch, weil wir Erzeuger sind, ist eine solche Rückmeldung von Ihnen an uns wichtig und notwendig.

In unseren Gewächshäusern hat der Frost doch größere Schäden angerichtet als wir angenommen haben. Der Feldsalat, der Asiasalat und der Postelein ist erfroren oder so frostgeschädigt, daß es sich nicht mehr lohnt diese Kulturen zu ernten.  Auch bei Kresse, Wegerichsalat und Blutampfer müssen wir wohl mit einem Totalausfall rechnen.
Diese Woche bereiten wir die schon freien Gewächshäuser für die ersten Frühjahrspflanzungen in der nächsten Woche vor. Die Gewächshäuser werden gedüngt und gefräst, anschließend wird ein Mulchvlies auf dem Boden fixiert. Entsprechend der jeweiligen Kultur sind in das  Mulchvlies  Löcher eingestanzt.
Durch diese Löcher werden dann die Pflänzchen in die Erde gesetzt. Das Mulchvlies unterdrückt die Unkräuter, verhindert eine übermäßige Wasserverdunstung und es verhindert auch eine Verschmutzung  der Pflanze mit Erde bei der Ernte.

Ich wünsche Ihnen ein sonniges Wochenende.

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