Bautagebuch Leitungspläne

Gestern und heute waren die Elektriker am Werk. Das Kühlhaus, der Hauptgang und das Trockenlager werden neu beleuchtet und der Kompressor der Kühlanlage wird an die Außenseite der Halle verlegt.

Eigentlich wollten wir dadurch, daß wir den Kompressor im inneren der Halle hatten, die Abwärme nutzen. Das war gut gedacht und falsch gemacht, da hier im Sommer bei knapp 40°C der Kompressor überhitzte, weil er die Wärme nicht abführen konnte. Das bedeutete auch bis zu 30% höhere Energiekosten. Jetzt wird er nach außen verlegt und im nächsten Jahr gewinnen wir die Abwärme über einen Wärmetauscher und speichern diese in einem Pufferspeicher. Selbst Mann lernt nie aus. Zur weitern Energieeinspaarung verzichten wir bei der Beleuchtung bei Neuinstalationen zukünftig komplett auf Lichtschalter. Bewegungsmelder schalten die Lichter. Wenn man sich nicht bewegt wird’s dunkel. So solls sein.

Ich bin immer wieder erstaunt darüber wie viele Kabel eine solch eigentlich einfache Baumaßnahme erfordert. Ein Wahnsinn. Die Hauptleitung ist so dick, damit hat man früher ein ganzes Dorf versorgt. Das macht einem fast ein schlechtes Gewissen.

Überrascht hat mich der Elektriker heute auch mit seiner Aussage, daß wir einen Stromwandler brauchen.  Was immer  das auch ist, es ist auf jeden Fall Groß, 2m lang 0,6 m dick und 2 m hoch. Er würde ihn gerne 4 m lang machen und bis unter die Decke. Das  versteht er unter Vorsorge, ich denke für sich. Diese Wandlergeschichte hängt damit zusammen, daß der Stromversorger bei einem Anschlusswert über 30 KW den Strom nur noch über diesen Kasten messen kann.

Recht schnell wurde mit klar, daß dieser Wandlerkasten nicht in den geplanten Technikraum passt. Ein neuer Standort musste her. Und ein neuer Standort bedeutete ein neuer Leitungsplan für die Leerrohre die unter der Bodenplatte verlegt werden.  Auch das braucht man beim Bauen, ein Leitungsplan. Früher machten wir so was während dem bauen.

Dazu kam noch die Sache mit er Stromzuleitung die wir im Hauptgang verlegt haben. Der Hauptgang ist ein Fluchtweg. Nicht vor der Arbeit, sondern wenn’s brennt. Schon wieder was gelernt, im Fluchtweg dürfen keine Stromzuleitungen verlegt werden. Das verstehe ich ja bei Veranstaltungsräumen, aber bei zwei möglichen Fluchtwegen und nur 10 m Fluchtweg, halte ich das für übertrieben.

Nun denn, zum Glück habe ich in Weiser Voraussicht vor 20 Jahren ein Leerrohr vor dem Betonieren verlegt, ohne Leitungsplan, intuitiv.

Und wieder wird der Leitungsplan geändert. Bauen ist ein Abenteuer.

Wenn man alles vorher wüsste, wär es keines.

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