kann man Äpfel mit Birnen vergleichen Wochenbrief KW 31 2011

Liebe Kunden/innen.

Unsere Getreidefelder haben wir weitgehend abgeerntet. Noch 2 ha Sommerweizen (Sommerweizen wird im Frühjahr ausgesät und Winterweizen im Herbst) müssen gedroschen werden und dann ist bei uns die diesjährige Getreideernte eingebracht. Mit den Erträgen sind wir sehr zufrieden. Trotz der Trockenheit im Frühjahr haben sich die Getreidebestände widererwartend noch sehr gut entwickelt und erholt. Es hätte aber auch keine Woche später Regen dürfen.

In diesem Zusammenhang  denke ich auch immer wieder an die Trockenheit und an  den daraus resultierenden Hunger in Afrika. Zu der Dankbarkeit wie gut es uns geht gestellt sich eine Wut über das Nichtstun der Verantwortlichen in unserer Regierung. 30 Millionen Euro stellt Entwicklungshilfeminister Niebel zur Verfügung, mit unseren Anteilen an EU und UNO Hilfen werden es 100 Millionen sein. Das ist ein tausendstel dessen, wofür wir für Griechenland bürgen und dort verhungert niemand. Das hilft nicht, hilft genau so wenig wie die voraussichtlich vielen Spendengalas, die wenn das Drama anhält, hier  helfen werden. Das sind Tropfen auf einen heißen Stein, die den Stein nicht aushöhlen, sondern verdampfen bevor sie auftreffen. Hier helfen wir eher unserem schlechten Gewissen und der puplicity der Gottschalks, Niebels und Jauchs, als den betroffenen Menschen. Nur so zum Vergleich und um darüber Nachzudenken, der Luftangriff gegen Libyen kostet die Alliierten 100 Millionen Dollar am Tag. Am Tag! Und wenn jetzt einer kommt und meint man dürfte nicht Äpfel mit Birnen vergleichen, dem sage ich er soll mal darüber nachdenken, daß Libyen Öl hat und Somalia nicht, und das unsere Renten- und Lebensversicherungen in griechischen Staatsanleihen angelegt sind und nicht in somalischen Staatanleihen.

Auf unserem Hof sind wir zur Zeit mit der Bodenbearbeitung nach der Getreideernte beschäftigt. Die Felder werden zuerst gegrubbert ( ein Grubber ist ein Bodenbearbeitungsgerät mit schweren Zinken, die den Boden aufbrechen), damit das Ausfallgetreide (das ist das Getreide welches der Mähdrescher während des Drusches auf dem Acker verliert, ca 1 bis 2% der Erntemenge) keimen kann. In einem zweiten Bearbeitungsschritt wird geeggt um das gekeimte Ausfallgetreide zu beseitigen, darauf folgt die Einsaat der Gründüngung oder die Einsaat der Hauptfrucht wie Winterroggen oder Winterweizen für das kommende Jahr.

Die ersten Maiskolben unseres Zuckermaises werden schon leicht goldgelb. Leider reicht es voraussichtlich noch nicht sie in der nächsten Woche anzubieten. Aber ab übernächste Woche können wir bis voraussichtlich Mitte Oktober Zuckermais ernten.

In unseren Gewächshäusern machen uns die Gurken einwenig Sorge, die feuchtwarme Witterung hat ihnen sehr zugesetzt. Ein Teil  der Gurken ist schon heftig mit Mehltau befallen. Dafür sehen Tomaten und Paprika hervorragend aus.

Nächste Woche ernten wir: Paprika grün, Tomaten Cherry-Tomaten, kleine Mengen Auberginen, Gurken, Rondinis, Mangold, Zuccini, Buschbohnen und Rote Beete.

Viel Grüße

Michael Braun

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